Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 118 - Durvasa kommt zu Besuch

Während Rama und Kala miteinander sprachen, erschien der große Asket Durvasa am Tor und wollte Rama sehen. Er trat vor Lakshmana hin und sprach: "Oh Lakshmana, führe mich schnell zu Rama, mir läuft die Zeit davon. Bring mich als ersten zu ihm." Lakshmana, der Feindebezwinger, ehrte sich beugend die Füße des Hochbeseelten und antwortete auf dessen Worte: "Oh berühmter Herr, erkläre mir freundlich deine Absicht. Was möchtest du? Befiehl mir, was ich tun soll. Denn Rama ist beschäftigt. Oder warte bitte einen Moment hier." Doch ungeduldig und ärgerlich erwiderte Durvasa mit blutroten Augen: "Ach Lakshmana, wenn du nicht sofort gehst und Rama meine Ankunft meldest, werde ich dich, Rama, Bharata, Shatrughna, eure Söhne und Enkelsöhne verfluchen. Ich werde auch dein Königreich verdammen und die Städte. Ich kann meinen wachsenden Zorn nicht länger im Zaum halten." Nach diesen fürchterlichen und bestimmten Worten des Rishis überlegte Lakshmana im Innern: "Meine eigene Zerstörung ist weit wünschenswerter als die von allen." Mit diesem Entschluß trat Lakshmana bei Rama ein und meldete ihm die Neuigkeit. Rama verabschiedete sich von Kala, kam heraus und eilte zu Durvasa. Er grüßte den großen und mächtigen Asketen mit gefalteten Händen und fragte: "Was wünschest du?" Und der höchst mächtige Durvasa, dieser Erste der Munis, sprach: "Höre, oh Rama, du Tugendhafter. Für tausend Jahre folgte ich einem Fastengelübde. Heute ist es beendet. Nun gib mir so viel Nahrung wie möglich." Rama war über diese Worte höchst erfreut und gab dem Asketen ordentlich zu essen. Durvasa tat sich am süßen, nektargleichen Essen gütlich, dankte Rama und ging in seine Einsiedelei zurück. Doch Rama erinnerte sich an Kalas Worte und wurde traurig. Er dachte an sein gräßliches Versprechen, und der Kummer überwältigte ihn. Mit schwachem Herzen und gesenktem Kopf verstummte er für einige Zeit. Dieser höchst strahlende Nachfahre des Raghu bedachte Kalas Worte und wußte, daß umfassendes Leiden ihn befallen würde, und blieb doch geduldig.


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