Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 84 - Shatrughna besucht den Weisen Valmiki

Am Ende des zwölften Jahres wünschte Shatrughna mit nur einigen Dienern, Soldaten und Gefolgsleuten in das von Rama beschützte Ayodhya zu ziehen. Ohne seine Minister und führenden Generäle machte er sich mit einhundert Wagen und entsprechender Kavallerie auf den Weg. Sieben Haltepunkte zählte der höchst berühmte Abkömmling der Raghus auf seinem Weg, dann erreichte er die Einsiedelei des Valmiki. Dieser Beste der Männer beugte sich zu Füßen des führenden Muni, nahm aus seinen Händen das Wasser zum Waschen der Füße und Arghya an und akzeptierte damit dessen Gastfreundschaft. Der große Asket Valmiki widmete dem hochbeseelten Shatrughna viele, liebe Worte. Erst bezog er sich auf Lavanas Tod und sprach: "Indem du Lavana getötet hast, vollbrachtest du ein sehr schweres Werk. Oh du Freundlicher und Bester unter den Männern, Lavana hatte zuvor viele hundert äußerst mächtige Könige in der Schlacht zerstört mitsamt ihren Armeen und Streitwagen. Und du hast den bösartigen Rakshasa einfach getötet. Durch deinen Heldenmut wurde die ganze Welt von Furcht befreit. Rama hat mit großen Schwierigkeiten den Ravana erschlagen, doch du hast ohne jegliche Probleme diese gewaltige Aufgabe gelöst. Über Lavanas Tod freuen sich die Himmlischen sehr. Und noch viel mehr wurde das Wohl des gesamten Universums und aller Wesen hergestellt. Oh Shatrughna, du Erster der Männer, ich war in der Versammlung des Vasava (Indra) anwesend und habe deinen Kampf mit angesehen. Und auch ich war höchst entzückt und werde dafür jetzt an deinem Haupt riechen, denn dies ist der größte Ausdruck von Liebe." Sprachs und atmete über seiner Krone.

Dann regelte er den Empfang seines Gefolges. Nach dem Essen, lauschte Shatrughna, dieser Beste der Menschen, den musikalisch dargebotenen Erzählungen über Rama. Diese Lieder handelten von seinen früheren Taten und waren in Sanskrit gedichtet. Musikalische Instrumente und Stimmengesang begleiteten die Worte mit süßen Noten. Shatrughna lauschte jedem Wort von Anfang bis Ende. Alles war von Wahrheit durchdrungen, und er war außer sich vor Freude. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt, und er blieb für eine Weile sprachlos. Dann, als er seine Sinne wiederfand, atmete er scharf aus vor Überraschung. Er hörte in diesem Lied die vergangenen Dinge und was noch weiter geschehen wird. Auch seine Gefolgsleute lauschten mit geneigten Köpfen und sprachen ganz benommen: "Welch Wunder!". Und untereinander redeten sie: "Ach! Wo sind wir? Ist dies ein Traum? Wir haben in dieser Einsiedelei über Dinge gehört, die wir nie zuvor kannten. Welch Wunder, es muß ein Traum sein, dieses wunderbare Lied." Höchst überrascht baten sie Shatrughna: "Oh Erster der Menschen, frage den Besten der Asketen, Valmiki, noch mehr darüber aus." Sie alle waren sehr neugierig, doch Shatrughna antwortete ihnen: "Es steht uns nicht zu, oh Soldaten, ihn auf diese Weise zu fragen. Es gibt viele solcher Wunder in der Einsiedelei dieses Asketen. Es ist daher nicht angebracht, ihm aus Neugier Fragen zu stellen." Nach dieser Rede zu seinen Soldaten verbeugte sich Shatrughna vor dem Asketen und betrat sein Quartier.


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