Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 85 - Shatrughna kehrt zurück, um Rama wiederzusehen

Als sich Shatrughna nun zurückgezogen hatte, begann er über dieses hervorragende Lied von Rama und seinen Taten zu meditieren und schlief dabei nicht ein. Besänftigt verbrachte er die Nacht und lauschte der bezaubernden Musik. Im Nu war die Nacht vorüber, und nachdem er zuerst seine morgendlichen Riten vollführt hatte, verbeugte er sich mit gefalteten Händen vorm Besten der Asketen, Valmiki, und sprach: "Oh ruhmreicher Herr, ich sehne mich danach, Rama zu sehen, dem Spender von Freude für das Raghu Geschlecht. Es ist mein Wunsch, daß du und die anderen berühmten Rishis mir dies erlauben." Der große Asket Valmiki umarmte den Feindebezwinger Shatrughna und nahm Abschied von ihm. Ja, er wollte baldigst Rama wiedersehen, so grüßte er flugs die besten Munis und machte sich eilends auf den Weg nach Ayodhya. Shatrughna, dieser anmutige Nachfahre des Ikshvaku, betrat kurz darauf die selten malerische Stadt und begab sich dahin, wo der langarmige und strahlende Rama wartete. Er erblickte Rama inmitten seiner Berater, so leuchtend in seinem Glanze wie Indra inmitten der Unsterblichen. Er verbeugte sich mit gefalteten Händen vor Rama, dem wahrhaftigen Helden, und sprach: "Oh großer König, ich habe alle deine Befehle ausgeführt. Ich tötete den hinterhältigen Lavana und füllte seine Stadt mit Untertanen. Oh Nachfahre des Raghu, zwölf Jahre sind für mich nun ohne dich verflossen. Ich wünsche nicht länger, von dir getrennt zu leben. Habe daher Mitgefühl mit mir, oh Rama mit dem ungemilderten Heldenmut. Ohne dich kann ich nicht für immer in einer fremden Provinz leben wie ein mutterloses Kind." Rama umarmte ihn und erwiderte: "Sei nicht traurig, Held. Dies ziemt sich nicht für Kshatriyas. Könige, mein Bruder, haben es niemals satt, in einem fremden Land zu wohnen. Gemäß der Moral der Kshatriyas ist es ihre größte Pflicht, ihre Untertanen zu regieren. Oh heldenhafter und bester Mann, komm von Zeit zu Zeit nach Ayodhya, besuche mich und kehre dann in deine eigene Stadt zurück. Du bist mir lieber als mein Leben. Doch es ist die dir obliegende Pflicht, das Königreich zu beherrschen. Bleib also bei mir für sieben Nächte, oh Shatrughna, und geh dann mit all deinen Dienern, deiner Armee und den Streitwagen in deine Stadt zurück." Auf diese tugendhaften und bezaubernden Worte erwiderte Shatrughna schwach: "Dein Befehl sei ausgeführt." So verweilte der geübte Bogenschütze Shatrughna sieben Nächte bei Rama und richtete sich dann zur Abreise. Er bat Bharata und Lakshmana und auch den hochbeseelten, wahrhaften Rama um Abschied und reiste schnell in seinem riesigen Wagen in seine Stadt. Und die hochbeseelten Brüder Bharata und Lakshmana folgten ihm eine Weile zu Fuß.


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