Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 26 - Dushans Tod

Als Dushan sah, daß seine Dämonenarmee von Ramas siegender Hand hingeschlachtet war, rief er fünftausend Unholde zu sich und gab seine Befehle. Es waren die Tapfersten der Tapferen, unbesiegbar und von furchtbarer Stärke. Sie hatten niemals einer Schlacht den Rücken gekehrt. Als ihr Führer sie bat, zu Speer, Schwert, Keule, Bäumen und Felsen zu greifen, deckten sie den Prinzen erneut mit einem unaufhörlichen Schauer von tödlichen Geschossen ein. Unerschrocken stoppte der tugendhafte Rama diesen Regen mit seinen Pfeilen und verwirkte damit den gräßlichen Hagel von Bäumen und Steinen, noch bevor er ihn erreichen konnte. Wie ein Bulle mit geschlossenen Augenlidern widerstand er dem Bombardement des Sturmes. Dann flammte sein Zorn auf, und er wünschte den Tod auf Erden für die Wanderer der Nacht. Die Kraft, die dabei über seinen Geist kam, umhüllte ihn mit Glanz wie von einer Flamme, während er tödliche Pfeile auf die schrecklichen Giganten und ihren Herrn regnen ließ. Dushan, die dunkle Angst seiner Feinde, schoß auf den Sohn des Raghu in rasender Wut ein Geschoß ab, welches sprengte und zerriß wie der Blitz von Indra. Doch Rama zerschnitt mit einem außergewöhnlichen Pfeil den massigen Bogen Dushans. Dann erschlug er die goldbedeckten Pferde, die den Wagen zogen, mit vier Pfeilen. Mit einem sichelförmigen Pfeil zielte er auf den Wagenlenker und enthauptete diesen. Drei weitere tödlich Abgesandte bohrten sich zitternd in die Brust des Giganten. Vom Wagen geworfen, Rosse und Fahrer tot, der treue Bogen entzwei geschnitten, ergriff Dushan seine starke, schwere und furchtbare Keule, so groß wie eines Berges turmhohe Spitze. Mit goldenen Platten verziert und eingefaßt konnte sie ganze Schlachtreihen von Göttern zermalmen und zerstoßen. Ihre eisernen Stacheln waren verfärbt vom Blut und Hirn der zerfleischten Feinde. Ihre schwere Masse von zerklüftetem Stahl fühlte sich wie ein Blitzstrahl an, zerschmetternd traf sie die Feinde in der Stadt, in der die Sinne leben (den Körper). Der furchtbare Dushan ergriff die massige Keule von monströser Gestalt wie eine Schlange, und seine schonungslose Seele erglühte im Zorn. So stürmte er gegen den Feind. Doch Raghus Sohn zielte sicher, und als der Gigant heranstürmte, trennte er dem Dämon mit zwei Pfeilen die mit glitzernden Reifen verzierten Arme vom Leib. Die Arme fielen von den riesigen Schultern ab, und der massige Körper wankte und fiel. Die große Keule sank zu Boden wie ein riesiger Elefant, der seiner Stoßzähne beraubt blutend stirbt. Als seine Arme abgetrennt waren, lag der Gigant am Boden darnieder. Die Götter sahen das Monster sterben und laut erklang ihr Jubelschrei: "Ehre dem Rama! Nobel getan! Gut hast du gekämpft, Kakutsthas Sohn!"

Aber die drei größten der Heeresführer wurden beim Anblick des Todes ihres Anführers Dushan von Zorn ergriffen. Obwohl der Griff des Todes sie schon umklammerte, stürmten sie schnell und heftig gegen Rama an. Mahakapala ergriff eine schwere Pike, um den Feind zu töten. Sthulaksha griff mit dem Wurfspeer an und Pramathi schwang die Axt. Rama sah dies und empfing den Ausbruch der Drei mit scharfen Pfeilen, so ruhig, als ob er in jedem einen Gast begrüßte, der in den Schatten zum Ausruhen kam. Mahakapalas monströser Kopf fiel durch einen schneidenden Pfeil. Sthulakshas Augen füllte Ramas gute rechte Hand mit Pfeilen, und seinem zuverlässigen Bogen vertrauend legte er Pramathi lahm, der wie ein großer Baum mit Zweigen, Ästen und Blätterkrone zu Boden fiel. Dann erschlug er mit fünftausend Pfeilen den Rest von Dushans Gigantenarmee. Fünftausend Dämonen, zerrissen und zerschmettert, sandte er in das dunkle Reich von Yama. Als Khara das Schicksal seiner Truppe und Dushans Fall erkannte, rief er die mächtigen Anführer seiner Armee herbei und sprach zornig: "Nun liegen Dushan und sein bewaffnetes Gefolge tot auf dem Schlachtfeld. Sendet eine noch mächtigere Armee aus, den verflixten Menschen Rama zu töten. Kämpft mit Geschossen jeglicher Form und laßt ihn nicht aus eurer Wut entkommen." So sprach der rasende Unhold und hielt weiter direkten Kurs auf Rama. Mit Syenagami und dem Rest seiner zwölf Anführer kämpfte er, und jeder Dämon sandte einen Sturm von wohlgearbeiteten Pfeilen aus. Doch der Held schickte mit scharfen Pfeilen, die wie Gold oder Diamanten und so hell wie eine Flamme strahlten, den Rest der Dämonenarmee in den Tod und zur Erde. Diese Pfeile mit goldenen Federn am Schaft entfalteten sich wie Rauchkringel und schlugen den Feind, wie große Bäume von roten Blitzen aus dem Firmament gerodet werden. Hundert gut geschärfte Pfeile waren es, und von ihren scharfen Spitzen fiel noch eine Hundertschaft. Und tausend, und noch tausend mehr lagen im Blut ertränkt an der Front mit zerteilten Bögen und zerrissener Rüstung, jeglicher Verteidigung und allen Schutzes beraubt. Die Körper rot von Blutflecken, so fielen die Wanderer der Nacht auf dem Feld. Ihre Körper waren nur noch von ihrem losen Haar bedeckt. Die blutenden, hingestreckten Giganten schienen wie zu einem großen Altar aufgereiht und für heilige Riten mit Gras bedeckt. Der dunkle Wald, jede Lichtung und jedes Tal, wo die wilden Dämonen fochten und fielen, war wie eine grausige Hölle dick mit Schlamm, Fleisch und Blut bedeckt. So fielen zweimal siebentausend Unholde, eine Armee mit gottlosem Herzen und blutiger Hand, und wurden von Raghus Sohn besiegt, von einem Mann, zu Fuß und ganz allein. Von allen, die sich an diesem furchtbaren Tage getroffen hatten, überlebten bis zu dem Augenblick nur Khara die Schlacht, der große König, und das Monster mit den drei Köpfen (Trishiras). Alle anderen Dämonenkrieger, alle geschickt und tapfer, stark und groß, Seite an Seite in der Schlacht kämpfend, starben besiegt von Lakshmanas Bruder, der Angst seiner Feinde. Als Khara seine Armee auf dem Boden hingestreckt erblickte, die er so triumphierend in die Schlacht geführt hatte, alle erschlagen von Ramas edlerer Macht, da starrte er wütend auf seinen Feind und griff ihn schnell an, wie Indra mit entblößtem Arm seinen Donner schleudert.


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