Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 116 - Die Rede des Einsiedlers

Während Bharata seinen Heimweg antrat, blieb Rama in den Wäldern. Aber bald bemerkte er die Angst und Sorge, die alle Einsiedler dort verdunkelte. Denn alle, die vor dem Hügel lebten, fürchteten kommendes Unheil. Jede heilige Stirn war gedankenvoll gefurcht, und alle suchten oft Ramas Nähe auf. Mit gerunzelten Stirnen näherten sie sich dem Prinzen, zogen sich dann zurück und beratschlagten. Da sprach Rama mit angstvoller Brust den Führer der Heiligen an: "Hat etwas, was ich getan habe, euch beleidigt, oh verehrter Weiser? Warum sind eure sonst so liebevollen Blicke nun abgewandt und traurig? Hat Lakshmana trotz seines Bemühens um Achtsamkeit euch mit unschicklicher Tat gekränkt? Oder ist die zarte Sita, die euch und mich liebevoll verehrt, der Grund für diese Veränderung, da sie vergaß, euch demütig zu begegnen?"

Ein sehr alter Weiser, über den so manche Jahre an Askese gerollt waren, erwiderte mit zitternden Gliedern für die anderen: "Wie könnten wir, oh Lieber, die hochbeseelte Videha Dame beschuldigen, die sich an allem Guten erfreut, und mehr noch an allen Zufluchtsuchenden? Und doch breitete sich durch dich eine betäubende Angst vor furchtbaren Dämonen unter uns aus. Durch die Kunst der Dämonen blockiert sprechen die zitternden Eremiten nur noch unter sich. Denn Ravanas Bruder, der übermütige Khara von gigantischer Größe, beleidigte mit furchtbarer und schrecklicher Wut alle, die in Janasthan (ein Teil des Dandak Waldes) wohnen. Das Monster ernährt sich von menschlichem Fleisch in seinen unvergleichlich grausamen Taten. Er ist sündig und arrogant und schaut mit ganz besonderem Haß auf dich. Da du, geliebter Sohn, dich hier in diesem heiligen Schatten niedergelassen hast, wüten die Dämonen mit wilderem Zorn unter den Bewohnern der Einsiedelei. Sie schwärmen in vielerlei grausiger Gestalt um die zitternden Heiligen mit scheußlichen Formen und widerlicher Verkleidung, und ängstigen unsere heiligen Augen. Wegen ihnen müssen unsere widerwilligen Seelen unreine Beleidigungen, gemeine Anblicke und Verachtung ertragen. Sie versammeln sich um die Altäre, um unsere geliebten heiligen Riten zu stören. Die Monster durchstreifen jeden Fleck des kleinen Wäldchens mit bösen Gedanken und bestürmen mit ihrer geheimen Macht jeden ahnungslosen Eremiten. Sie stoßen Schöpfkelle und Geschirr beiseite, ersticken mit Wasser die heiligen Feuer, und wenn die heilige Flamme brennen sollte, dann trampeln sie auf den Wassergefäßen herum.

Da nun ihr heiliger Hain von der respektlosen Brüderschaft heimgesucht wurde, wollen die verstörten Heiligen fortgehen und sich einen anderen Wald suchen. Ja wir werden fliehen, oh Rama, bevor der grausame Dämon unsere Körper zerreißt. Nicht weit entfernt liegt ein Wäldchen, reich an geschätzten Früchten und Wurzeln. Dahin werden ich und alle anderen uns zurückziehen und mit den dortigen heiligen Einsiedlern zusammen leben. Sei weise, und geh mit uns dorthin, bevor dich Khara verletzt. Du bist mächtig, oh Rama, und doch bedeutet jeder Tag Gefahr, wenn du mit deiner Gefährtin an deiner Seite in diesem Wald wohnen bleiben willst."

Er verstummte. Die Worte des Helden ließen den Einsiedler nicht in seiner Absicht wanken, und so verabschiedete er sich von Raghus Sohn, segnete und beruhigte den Prinzen und verließ mit dem Rest der heiligen Weisen die Einsiedelei. So zogen sich die Heiligen vom Wäldchen zurück, baten den Rama um ihren Abschied und verbeugten sich in tiefer Verehrung. Von ihrer freundlichen Rede belehrt und von jedem mit wohlwollender Liebe gesegnet, ging Rama in sein reines Heim zurück. Er dachte bis dahin nicht einen Moment daran, den Wald zu verlassen, von dem die Heiligen geflohen waren. Doch manch anderer Einsiedler kam dorthin, von seinem heiligen Ruhm und dem reinen Leben, das er lebte, angezogen.


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