Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 98 - Tod des Vritra

Gespannt lauschte Rama, der Bezwinger seiner Feinde, den Worten Lakshmanas und sagte dann: "Oh du mit den standhaften Gelübden, erzähle mir ausführlich von der Zerstörung Vritras." So fuhr Lakshmana, der Stolz Sumitras, mit der Geschichte fort: "Auf die Worte Indras und der anderen Götter erwiderte Vishnu: "Von jeher bin ich mit dem hochbeseelten Vritra durch die Bande der Freundschaft verbunden. Daher werde ich ihn nicht töten, auch wenn ihr mich darum bittet. Doch ich gewähre euch folgenden hervorragenden Vorschlag. Für euch werde ich mich in drei Klassen aufteilen. Sicherlich wird dann euer König in der Lage sein, Vritra zu bezwingen. Denn der erste dieser drei Teile ist fähig, ihn zu töten."

(H.P.Shastri etwas ausführlicher:
"Ein Drittel von mir wird in Vasava (Indra) eintreten, der zweite Teil in den Blitz und der dritte in den Schoß der Erde. So wird Vritra vergehen.")

Nachdem Vishnu, der Gott der Götter, dies gesagt hatte, sprachen die Götter: "Oh Dämonentöter, unzweifelhaft wird sich als wahr erweisen, was du ausgesprochen hast. Möge dich der Sieg krönen. Wir gehen nun, den Vritra zu besiegen. Oh du äußerst großzügige Gottheit, mache du Indra mächtig durch den Einfluß deiner eigenen Energie." So betraten die höchst mächtigen Unsterblichen von Indra angeführt den Wald, in dem der große Asura Vritra seine Buße ausübte. Dort angekommen beobachteten sie, wie der führende Asura nach allen Seiten Strahlen aussandte. Sie waren das Ergebnis seines eigenen Glanzes und schienen die drei Welten verschlingen zu wollen und die Himmelsrichtungen zu verbrennen. Beim Anblick des großen Asuras waren die Götter von Furcht erfüllt, und sie bedachten verschiedene Pläne, wie sie ihn töten konnten, ohne besiegt zu werden. Während sie nachdachten ergriff Indra mit den tausend Augen seinen Blitz und wirbelte ihn auf Vritras Haupt. Als der Donnerschlag wie das Feuer der Auflösung auf Vritras Kopf niederging, erzitterten die drei Welten. Doch Indra packte nun der Gedanke, daß er eine Schandtat begangen hatte, weil er den in Askese versunkenen Vritra getötet hatte. Und so floh er angsterfüllt zur anderen Seite von Lokaloka, welche fortwährend in Dunkelheit gehüllt war. Die Sünde, einen Brahmanen getötet zu haben, verfolgte ihn heftig und trat in seinen Körper ein. So wurde Indra von gräßlichem Elend geplagt. Als die Götter sahen, daß der Feind geschlagen und Indra geflohen war, da priesen sie mit Agni an ihrer Spitze wieder und wieder die Herrlichkeit Vishnus, des Herrn der drei Welten: "Oh großer Gott, du bist die Zuflucht der drei Welten. Du bist der Erstgeborene und der Vater des Universums. Um die Wesen zu beschützen, nahmst du diese Vishnu Gestalt an. Du hast den Vritra getötet, doch die Sünde des Brahmanenmordes hat nun Indra heimgesucht. Bitte, du hervorragender Purusha, sorge dafür, daß er von dieser Sünde befreit werden möge." Vishnu antwortete ihrer Bitte: "Laßt euren Anführer ein Opfer zu meinen Ehren durchführen. Durch dieses wird er von seiner Sünde gereinigt werden. Wenn der Vernichter von Paka ein Pferdeopfer feiert, wird er furchtlos wieder als Anführer der Götter eingesetzt werden." So sprach Vishnu mit nektargleichen Worten zu den Göttern, und von ihnen verehrt, kehrte dieser Gott der Götter in seine Wohnstatt zurück."


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