Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 81 - Shatrughna fordert Lavana heraus

Mit solcherlei Gesprächen über den erreichbaren Sieg verging Shatrughna die Nacht wie im Fluge. Der klare Morgen zog herauf, und der heldenhafte Lavana verließ seine Stadt, um Nahrung zu beschaffen. In der Zwischenzeit hatte der heroische Shatrughna die Yamuna überquert und stellte sich mit seinem Bogen in der Hand an das Tor von Madhus Stadt. Gegen Mittag kam Lavana, der Wanderer der Nacht und Vollbringer gräßlicher Taten, mit vielen tausend Tieren zurück und erblickte Shatrughna am Tor mit der Waffe in der Hand. Er sprach: "Was willst du mit dieser Waffe anfangen? Oh niederträchtiger Lump, im Zorn habe ich viele tausend Menschen verschlungen, weil sie eine Waffe trugen wie du. Nun sehe ich, daß auch du bereits von Kala (der alles verschlingenden Zeit) besessen bist. Oh niederer Mensch, eigentlich bin ich bereits völlig gesättigt. Warum willst du von selbst den Weg in meinen Rachen gehen?" Als Lavana dies lachend mehrmals wiederholte, kamen dem großen Helden Shatrughna die Tränen vor Zorn. Außer sich vor Wut strahlte der Körper des hochgeistigen Shatrughna in blendendem Glanze. Äußerst erregt erwiderte er dem Wanderer der Nacht: "Oh du mit deinem brutalen Verstand, mich verlangt nach einem Zweikampf mit dir. Ich bin der Sohn des großen Königs Dasaratha, der Bruder des klugen Rama, und mein Name ist Shatrughna. Ich töte alle meine Feinde und kam her, dich zu zerstören. Ich will jetzt mit dir kämpfen. Trete du in den Zweikampf ein. Du bist der Feind aller Tiere und Menschen. Und du wirst nicht in der Lage sein, das Wirken meiner Hände zu überleben." Nachdem er das gesagt hatte, lachte der Rakshasa laut und antwortete dem Besten der Männer: "Dein Denken ist verwirrt. Doch durch den Einfluß des Schicksals kamst du unter meine Kontrolle. Der Rakshasa Ravana war der Bruder meiner Tante. Oh du mit dem kleinen Verstand, du niederer Schuft, Rama tötete ihn wegen seiner Gattin. Aus Haß habe ich die Zerstörung von Ravanas Familie toleriert und euch ignoriert. Ihr seid so niedere Menschen. Doch in der Vergangenheit habe ich alle aus deiner Familie getötet und besiegt. Und nun werde ich alle Lebenden zerstören und auch die, welche noch geboren werden. Oh du mit dem brutalen Verstande, wenn du es wünschst, werde ich mit dir kämpfen. Warte hier so lange, bis ich meine Waffe geholt habe. Bleib nur so lange hier, bis ich dich getötet habe." Doch Shatrughna erwiderte sofort: "Wohin willst du gehen, solange ich am Leben bin? Der erfahrene Mann sollte niemals einen Feind verlassen, der ihn entschlossen herausgefordert hat. Und wer den Feind verwirrt und unentschlossen zur Schlacht fordert, der wird wie ein Feigling sterben. Schau noch einmal auf diese Welt mit all ihrer Schöpfung zur Freude deines Herzens, denn ich werde dich mit vielen scharfen Waffen ins Reich Yamas schicken, dich Feind der drei Welten und meines Geschlechts."


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