Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 74 - Die Geschichte des Madhu

Nachdem die Weisen solcherart gesprochen hatten, sprach Kakutstha: "Oh Asketen, erzählt mir, welche Aufgabe ich in eurem Auftrag vollenden soll. Eure Angst wird beseitigt werden." Bhargava antwortete auf diese Worte: "Oh Herr der Menschen, höre vom Ursprung der Furcht, die unser Land bedroht. Einst, oh König, gab es im Krita Zeitalter diesen großmütigen Nachkommen von Diti, den mächtigen Asura Madhu, ältester Sohn des Lota. Er war Brahmanen wohlgeneigt, freundlich zu denen, welche seine Hilfe suchten, und mit großer Klugheit gesegnet. Die freigebigen Götter mochten ihn sehr. Um den Madhu zu ehren, welcher heldenhaft und immer der Religion zugeneigt war, verlieh ihm Rudra einen wunderbaren Segen. Er wählte einen Pfeil aus den seinigen aus, höchst kraftvoll, energiereich und glänzend, und dieser Hochbeseelte übergab ihn zufrieden dem Madhu, indem er sprach: "Du hast vollendete und unvergleichliche Gerechtigkeit gelebt. Dies hat meine Gunst gewonnen. Höchst zufrieden verleihe ich dir diese auserlesene Waffe. Solang du, mächtiger Asura, keine Himmlischen und Heiligen angreifst, solang soll sie dein sein. Andererseits wird sie verschwinden. Nachdem sie die Person, welche vorschnell von dir den Kampf fordert, zu Asche verbrannt hat, wird dieser Pfeil in deine Hand zurückkehren." Der mächtige Asura empfing den Segen von Rudra, verbeugte sich vor Mahadeva und sprach: "Oh Verehrter, möge diese hervorragende Waffe im Besitz meiner Familie bleiben, oh Gott, der du der Herr der Unsterblichen bist." Darauf erwiderte der Herr aller Wesen, der mächtige Gott Shiva, dem Madhu auf seine Bitte: "Dies wird nicht sein. Doch damit dein Gebet nicht vergebens sei, sage ich großmütig und dir zu Gefallen, daß einer deiner Söhne diesen Pfeil beherrschen wird. Solange der Pfeil in seiner Hand ist, wird er von keinem Wesen besiegt werden können." Als er vom Gott diesen prächtigen Segen erhalten hatte, ließ Madhu, der mächtige Asura, eine herrliche Stadt erbauen. Seine geliebte Frau, die gepriesene und majestätische Kumbhinasi war eine Tochter von Vishwavasu und Anala. Ihr Sohn, der äußerst mächtige und schreckliche Lavana, folgte seit seiner Knabenzeit dem sündigen Lebenswandel. Als er erkannte, daß sein Sohn sich dem gottlosen Pfad verschrieben hatte, wurde Madhu sehr betrübt, doch er sagte nichts zu ihm. Bevor er die Welt aufgab und in die Region Varunas eintrat, überließ er den Pfeil Lavana. Er erzählte ihm sogar alles über den Segen, den er einst erhalten hatte. Durch die Kraft des Pfeils, unterdrückt dieser seither die drei Welten und besonders die Asketen. Ja, solcherart ist die Macht des Lavana und die Macht des Pfeils. Nachdem du nun alles gehört hast, oh Kakuthsta, bist du in der Lage, unser Übel zu richten. Du bist unsere große Zuflucht. Oh Rama, viele Monarchen wurden bereits von den Weisen angefleht, sie von ihrer Furcht zu befreien, oh Held. Doch bis jetzt fanden wir keinen Erlöser. Seit wir erfahren haben, daß du, oh Kind, Ravana zusammen mit all seinen Armeen und Streitwagen zerstört hast, wissen wir, daß kein anderer König auf Erden atmet, der uns befreien könnte. Unsere Bitte ist es, daß du uns von der Angst vor Lavana erlöst. So, oh Rama, haben wir dich mit der Ursache bekannt gemacht, von der unsere Furcht herrührt. Du bist imstande, damit fertig zu werden. Denn du hast unverdorbenen Heldenmut. Tue, was nötig ist."


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