Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 59 - Valmiki bietet Sita seinen Schutz an

Die Söhne der Rishis entdeckten die weinende Sita und eilten schleunigst zum großen, in Askese ruhenden Valmiki. Erst grüßten sie ihn, und dann erzählten sie ihm alles über Sitas Trauer: "Oh großer Vater, wir kennen die Frau nicht oder ihren großen Ehemann. Sie ist sehr schön wie Lakshmi, nie zuvor wurde sie von uns gesehen, und weint bitterlich. Es wäre besser, wenn du sie dir einmal ansiehst. Die schöne Dame wartet am Ufer des Flusses, wie eine verwirrte, vom Himmel gefallene Göttin. Wir sahen sie weinend und allein, von Kummer und Leid überwältigt, als ob sie ganz verlassen wäre. Eine Dame wie sie sollte nicht in diesem Zustand sein. Sie schien uns gar keine gewöhnliche Frau zu sein. Empfange du sie. Sie ist in der Nähe der Einsiedelei. Sicher kam sie, um bei dir Zuflucht zu suchen. Oh berühmter Herr, sie sucht nach einem Beschützer - beschütze du sie." Der fromme Valmiki verstand alles aufgrund seiner Askese. Er wußte um die Wahrheit der Worte der Jungen durch die Kraft seiner Meditation und eilte mit schnellen Schritten zu Sita. Seine Schüler folgten dem hochbeseelten Asketen. Der weise Valmiki schritt eine Weile aus mit Arghya in seiner Hand, kam zum Flußufer und erblickte die Gemahlin Ramas weinend wie eine hilflose Frau. Durch seinen eigenen Glanz beruhigte er die bedrückte Sita ein wenig und sprach zu ihr in folgenden, lieben Worten: "Oh keusche Dame, du bist die Schwiegertochter von Dasaratha, die geliebte Gattin von Rama und Tochter des Janak. Deine Ankunft hier ist glücksverheißend. Ich bin bereits informiert von deinem Kommen durch meine Askese und Meditation. Oh große Dame, ich weiß auch ganz genau, daß du unbedingt keusch bist. Denn es ist eine Tatsache, daß ich um alles weiß, was in den drei Welten geschieht. Durch die Augen der Askese sehe ich, oh Tochter des Janak, daß du unschuldig bist. Du stehst nun unter meinem Schutz, sei beruhigt. Oh Kind, es leben fromme Asketen rings um meine Einsiedelei. Sie werden sich jeden Tag um dich wie um eine Tochter kümmern. Nimm nun dieses Arghya an, vertrau in mich und zerstreue deinen Kummer. Sorge dich um nichts mehr. Bedenke, daß du in dein eigenes Haus gekommen bist." Sita lauschte den wunderbaren Worten des großen Asketen und berührte demütig seine Füße. Dann sagte sie: "Dein Wunsch soll erfüllt werden." Mit gefalteten Händen folgte sie dem Asketen. Als die Frauen der Asketen sahen, wie sich der große Asket mit Sita näherte, da kamen sie ihnen freudig entgegen und sprachen: "Oh komm näher, du Bester der Rishis, du bist lange nicht hier gewesen. Wir alle verbeugen uns vor dir. Befiehl, was zu tun ist." Der große Valmiki antwortete ihnen mit würdigen Worten: "Dies ist Sita, die Ehefrau des klugen Rama, Schwiegertochter des Dasaratha und Tochter des Janak. Sie ist in unsere Einsiedelei gekommen. Sie ist keusch und unschuldig, trotzdem hat ihr Ehemann sie verstoßen. Wir alle sollten sie beschützen. Sie ist unserer Verehrung würdig, auch weil dies mein Befehl ist und ich euer Lehrer bin. Nehmt euch ihrer mit großer Zuneigung an." So gab der große und berühmte Valmiki die Verantwortung für Sita in die Hände der Frauen der Asketen und kehrte, von seinen Schülern gefolgt, in seine heilige Einsiedelei zurück.


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