Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 57 - Lakshmana erzählt Sita, daß sie verstoßen wurde

Erst geleitete er Sita zum großräumigen und schön verzierten Boot, welches die Fischer ruderten, dann stieg er selbst ein. Sumantra befahl er, mit dem Wagen zu warten, und außer sich vor Kummer gab er den Bootsmännern das Signal zum Ablegen. Sie erreichten das andere Ufer der Ganga, und Lakshmana sprach mit gedämpfter Stimme und gefalteten Händen zu Sita: "Oh Tochter des Königs von Videha, es durchbohrt mich bis ins Innerste wie ein Pfeil, daß mein Bruder mich zum Instrument dieser Tat bestimmte, welche mich zum Gegenstand der Mißbilligung in der Welt macht. Tod und daraus rührender Schmerz sind besser als die Tat, die ich gerade ausübe. Sei versöhnlich, du schöne Dame, und mach mich nicht verantwortlich dafür." Nach diesen Worten begann Lakshmana, demütig zu weinen und um den Tod zu bitten. Als Sita sah, wie überwältigt er war, sagte sie: "Was ist los, Lakshmana? Ich verstehe rein gar nichts. Sage mir alles geradeheraus. Ich sehe dich außer dir vor Leid. Ist alles in Ordnung mit dem Königreich? Im Namen des Königs, sag mir den Grund deines Kummers." Mit klammem Herzen und unterdrückter Stimme antwortete Lakshmana ihr: "Oh verehrungswürdige Königin, ich habe all diese Worte in meinem Herzen bewahrt, die der König sprach, bevor er kummervoll und unduldsam in seinen Palast eintrat, nachdem er gehört hatte, was die Versammlung der Minister zur Kritik über dich zu berichten hatte, oh Tochter des Königs Janak. All diese Worte sind wahrlich unbeschreiblich, und so nehme ich Abstand davon. Ich sage nur soviel, daß er um die Verleumdung der Bürger fürchtet und dich verstößt, obwohl deine Reinheit vor mir hinlänglich bewiesen wurde. Doch betrachte dich nicht in irgendeiner Weise für schuldig. Rama hat mir befohlen, dich in der Nähe der Einsiedelei zu verlassen, mit dem Vorwand, deinen Wunsch zu erfüllen, weil du schwanger bist. Gib dich nicht länger unnützem Kummer hin. Da gibt es eine heilige Einsiedelei der Weisen nicht weit von hier. Dort lebt Valmiki, der Beste der Heiligen und ein großer Freund unseres Vaters Dasaratha. Oh Tochter des Janak, geh zu diesem hochbeseelten Heiligen und verbringe deine Tage glücklich. Bewahre Rama immer in deinem Geist. Stell die Götter zufrieden, oh keusche Dame. Denn dies wird dich mit Glück krönen."


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