Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 53 - Gerüchte

Rama nahm seinen Sitz dort ein, und die ihn umgebenden, erfahrenen Berater unterhielten ihn mit vielen amüsanten Geschichten. Bijoya, Madhumatta, Kasyapa, Mangala, Kula, Surajni, Kalya, Vadra, Dantavakta und Sumagadha - sie alle begannen vor dem hochbeseelten Rama ihre lustigen Gespräche. Nach einer Weile und ganz nebenbei fragte Rama seinen Berater: "Oh Vadra, was reden die Bewohner von Stadt und Land über Sita, Bharata, Lakshmana, Shatrughna und Mutter Kaikeyi? Denn wenn Könige vom Pfad der Gerechtigkeit abweichen, werden sie in den Häusern der Menschen und auch im Wald mißbilligt." Vadra erwiderte mit gefalteten Händen: "Oh König, die Einwohner reden viel Gutes über dich. Auch erzählen sie ausführlich in ihren Häusern von deinem Sieg über den zehnköpfigen Dämon." Auf die Worte Vadras hin sprach Rama: "Erzähle mir alles von Anfang bis Ende und verheimliche mir nichts. Was für gute und schlechte Meinungen haben die Menschen? Wenn ich Gutes als auch Schlechtes erfahre, kann ich mich von schädlichen Taten fernhalten und mich mit guten beschäftigen. Über welche üblen Taten von mir reden die Bürger in Stadt und Land? Erzähle mir alles vertraulich und furchtlos." Als er die liebliche Stimme Ramas hörte, sagte Vadra mit beruhigtem Geist und aneinandergelegten Händen: "So höre, oh König, ich werde dir alle unangenehmen Dinge sagen, die häufig von den Menschen in Innenhöfen, Marktplätzen, öffentlichen Straßen, Wäldern und Gärten erörtert werden: Sicher hat Rama eine wunderbare und schwere Tat getan. Unsere Ahnen, die Himmlischen und Danavas - niemand hat je davon gehört, daß eine Brücke über den Ozean gebaut wurde. Rama hat den unerschrockenen Ravana mit seiner Armee getötet und die Affen, Bären und Rakshasas auf seine Seite gebracht. Er hat Ravana aus der Bahn geworfen und Sita in der Schlacht befreit. Doch er war nicht im mindesten erschüttert darüber, daß sie von Ravana berührt worden war, und brachte sie wieder in seine eigene Stadt zurück. Ravana zwang Sita in seinen Schoß. Wie kann Rama sich noch an ihrer Gesellschaft erfreuen? Ravana brachte Sita nach Lanka, bewahrte sie im Asoka Hain, wo sie von Rakshasa Dämoninnen bewacht wurde. Doch Sita ist ihm immer noch nicht verhaßt. Von nun an werden wir auch das sittenlose Benehmen unserer Ehefrauen hinnehmen, denn die Untertanen treten immer in die Fußstapfen ihres Königs. Dies, oh König, und vieles mehr wird erzählt in Stadt und Land." Nach diesen Worten von Vadra war Rama sehr betrübt und fragte seine Freunde: "Sprechen so die Untertanen über mich?" Jene senkten ihre Häupter und ihn ehrend sprachen sie alle zu dem Niedergeschlagenen: "Ja wahrlich, so sprechen die Untertanen darüber." Nachdem er alles gehört hatte, entließ Rama die Freunde.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter