Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 48 - Rama entläßt seine Verbündeten

Nun verbrachte der langarmige Rama seine Tage, indem er sich um alle Verwaltungsarbeiten kümmerte, welche mit der Stadt und den Provinzen zusammenhingen. Es waren einige Tage verstrichen, als er mit gefalteten Händen zu Janak sagte, dem König von Mithila: "Du bist unsere einzige Zuflucht. Du hast uns den Rücken gestärkt, und durch die Hilfe deines furchtlosen Heldenmutes waren wir fähig, Ravana zu zerstören. Oh König, das Verhältnis zwischen den Familien Ikshvaku und Mithila ist unvergleichlich und herrlich. Nimm dieses Juwel und reise in deine eigene Stadt zurück. Bharata wird dir als Hilfe folgen." König Janak antwortete: "So sei es. Oh König, ich war entzückt, dich und deine höflichen Manieren zu sehen. Die für mich gesammelten Juwelen werde ich meinen beiden Töchtern übergeben." Und so reiste der königliche Heilige Janak ab. Dann sprach Rama demütig und mit gefalteten Händen zu seinem Onkel mütterlicherseits: "Oh König, dieses Königreich, ich selbst, Bharata und Lakshmana stehen zu deiner Verfügung. Der alte König ist sicher wegen deiner langen Abwesenheit traurig. Darum solltest du noch heute zu ihm gehen, oh König. Laß Lakshmana deinem Weg mit immensem Reichtum und vielen Edelsteinen folgen." Zustimmend erwiderte Yudhajit: "Oh Raghava, mögen Juwelen und Wohlstand dir niemals ausgehen." Rama grüßte und umschritt ihn, und Yudhajit, der Sohn von Kekaya, kehrte heim in sein Königreich in Gesellschaft von Lakshmana, wie Indra in Begleitung Vishnus nach der Zerstörung des Asuras Vritra heimkehrte. Nachdem er sich von seinem Onkel verabschiedet hatte, umarmte Rama seinen Freund Pratardana, den unerschrockenen König der Kasi, und sprach: "Du hast mir deine brüderlichen Gefühle und deine Freude gezeigt, als du mit Bharata alle Vorbereitungen für meine Inthronisierung erledigt hast. Oh König, kehre nun wieder heim in deine malerische Stadt Baranushi mit den schön verzierten Toren, welche wohl beschützt und von starken Mauern umgeben ist." Bei diesen Worten erhob sich Rama, der Nachkomme des Kakuthsta, von seinem Thron und umarmte ihn herzlich. So sagte auch der König der Kasi dem Rama Lebewohl und reiste mit seinem Gefolge furchtlos und zügig zu seiner Heimatstadt. Danach sprach Rama mit lächelndem Antlitz und lieblicher Stimme zu den dreihundert versammelten Königen: "Von eurem Heldenmut wurde ich wohl behütet. Ihr habt alle eure große Liebe für mich gezeigt. Durch eure Frömmigkeit, Wahrhaftigkeit, Klugheit und Stärke wurde der niederträchtige Ravana getötet. Ich bin wahrlich nur ein Werkzeug für die Zerstörung Ravanas gewesen, denn er wurde durch eure Kraft getötet. Nachdem bekannt wurde, daß Sita, die Tochter des Janak, aus dem Wald gestohlen wurde, brachte euch der hochbeseelte Bharata alle auf. Doch glücklicherweise ward ihr nicht dazu bestimmt, durch Elend zu gehen. Hochbeseelt wie ihr seid, seid ihr alle wohl vorbereitet für dieses Werk. Doch nun ist es lange her, daß ihr zu mir kamt. Ich denke, es ist besser, wenn ihr wieder nach Hause zurückkehrt." Darauf erwiderten die Könige hocherfreut: "Oh Rama, durch dein gutes Schicksal warst du siegreich und wurdest auf dem Thron installiert. Durch dein gutes Glück hast du Sita wiederbekommen, und der Feind Ravana wurde vernichtet. Gewinn und Freude sind auf unserer Seite, da wir dich siegreich und bar aller Feinde sehen, oh Rama. Dein warmes Lob, mit dem du uns überschüttet hast, entspricht deiner Natur. Du bist Rama, der die Menschen immer glücklich macht. Du bist es wert, gelobt zu werden, doch wir wissen nicht, wie wir dich loben sollten. Mit deiner Erlaubnis werden wir nun in die verschiedenen Provinzen abreisen, doch du wirst immer in unseren Herzen wohnen. Oh großer König mit den langen Armen, mögest du auch für uns beständige Liebe empfinden, damit wir auch in deinem Herzen einen Platz haben." Und Rama antwortete: "So sei es." Da nahmen die hocherfreuten Könige mit gefalteten Händen und sich auf zu Hause freuend ihren Abschied und, von Rama geehrt, kehrten sie in ihre jeweiligen Königreiche zurück.


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