Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 33 - Das Duell zwischen Indra und Ravana

"Nachdem Sumalin vom Vasu getötet und zu Asche verbrannt worden war und die Götter erneut angriffen, floh das Rakshasa Heer nach allen Seiten davon. Doch Meghanada (Indrajit), der Sohn Ravanas, sammelte sie zornig wieder ein und behielt seinen Posten inne. Wie ein loderndes Feuer einen Wald heimsucht, so stürmte dieser große Wagenkämpfer voran mit seinem kostbaren Streitwagen, welcher mit dem Willen gelenkt wurde. Schon bei seinem Anblick, wie er mit verschiedenen Waffen versehen das Schlachtfeld betrat, flohen die Götter davon. Niemand konnte vor ihm bestehen, der solchermaßen in den Kriegskünsten erfahren war. Als Indra die Götter voller Furcht und durchbohrt von Pfeilen sah, da sprach der König der Götter: "Habt keine Furcht, ihr Himmlischen, flieht nicht den Kampf. Kommt zurück in die Schlacht. Dieser, mein Sohn, wird kämpfen, und er wurde noch nie besiegt." Daraufhin eilte Indras Sohn, der göttliche Jayanta, in das Feld der kriegerischen Taten in einem wunderbaren Wagen. Die Himmlischen umringten Sachis (Indras Gattin) Sohn und griffen gemeinsam Ravanas Sohn an. Diese Schlacht zwischen den Söhnen Indras und Ravanas nebst Gottheiten und Rakshasas war wie die Schlacht zwischen Göttern und Dämonen. Ravanas Sohn schoß goldbefiederte Pfeile auf Jayantas Wagenlenker mit Namen Gomukha, Matalis Sohn. Auch Sachis Sohn griff wütend und von allen Seiten Ravanas Sohn und dessen Wagenlenker an. Der kraftvolle Ravani (Sohn des Ravana) war wütend und mit geweiteten Augen deckte er Indras Sohn mit Pfeilen ein. Weiterhin ließ er tausende gewaltige Bergesgipfel auf die himmlische Armee niederregnen, auch Sataghnis, Keulen, Prasas, Schlaghölzer, Dolche, Parashus und viele andere scharfspitzige Waffen. So schlug Ravanas Sohn die Armee Indras, und alle Himmelsbereiche verdunkelten sich durch seine magische Kraft. Die himmlischen Heerscharen wurden von Pfeilen aus allen Richtungen überwältigt, und schwer bedrängt ließen sie Jayanta allein. Sowohl Götter als auch Rakshasas konnten sich nicht mehr gegenseitig erkennen, und verstört rannten alle durcheinander. Von Dunkelheit umwölkt und völlig verwirrt töteten sowohl Himmlische als auch Rakshasas ihre eigenen Leute. Andere flohen davon. In der Zwischenzeit nahm ein heldenhafter und mächtiger Daitya Anführer namens Puloma seinen Enkelsohn Jayanta an sich und verschwand mit ihm im Ozean. Ja, Puloma war sein Großvater, denn seine Tochter war Sachi. Daraufhin dachten die Götter, daß Jayanta tot war, und trauernd und kummervoll kehrten sie der Schlacht den Rücken. Doch Ravanas Sohn verfolgte wütend die laut schreienden Götter mit seinen kraftvollen Gefolgsleuten. Als er seinen Sohn nicht mehr und die Götter fliehen sah, sprach der König der Himmlischen zu seinem Wagenlenker Matali: "Bring meinen Wagen." Was Matali tat. Der göttliche, höchst furchtbare, riesige und schnell fahrende Wagen war bereit. Als Indra den Wagen bestieg, stießen die vor dem Wagen eilenden, riesigen und blitzumwölkten Wolken lautes Donnergrollen aus. Die Gandharvas begannen, ihre Instrumente zu spielen, und die Apsaras tanzten. Indra ergriff seine Waffen und stieß ins Feld der Taten vor, von Rudras, Vasus, Adityas, den beiden Aswins und den Maruts gefolgt. Die Winde begannen zu stürmen, als er sich zum Kampf rüstete, die Sonne verlor ihren Glanz, und riesige Feuersbrünste bliesen Flammen vor sich her.

Doch nun bestieg auch der höchst heldenhafte und kraftvolle Ravana seinen himmlischen, vom Architekten der Götter gebauten Wagen, der von riesigen Schlangen umschlungen wurde, welche einem die Haare zu Berge stehen ließen, und deren Atem das Schlachtfeld zum Brennen brachte. Er stellte sich von seinen Dämonen und Wanderern der Nacht umgeben in seinem göttlichen Wagen dem Indra auf dem Schlachtfeld. Er hatte seinen Sohn entlassen, welcher nun still außerhalb des Feldes stand. Es folgte eine Schlacht zwischen Göttern und Dämonen mit einem Platzregen an Waffen, als ob Regen aus Wolken fällt. Plötzlich erschien der bösartige Kumbhakarna mit verschiedensten Waffen gerüstet. Er wußte nicht, oh König, mit wem der Konflikt sich entwickelt hatte. Von diesem Zornigen wurden die Himmlischen mit Zähnen, Füßen, Armen, Händen, Saktis, Tomaras, Keulen und vielen anderen Waffen angegriffen. Doch als sich der Wanderer der Nacht den höchst kraftvollen Rudras stellte, wurde er verwundet von den unablässigen Hieben ihrer Waffen. Als nächstes begann die Rakshasa Armee, mit den Maruts zu kämpfen. Doch sie wurden überwältigt von deren Schlägen mit den verschiedensten Waffen. Manche fielen tot oder zerrissen zu Boden, und andere blieben bewußtlos auf den Rücken ihrer Reittiere liegen. Alle waren halb von Sinnen. Manche hielten sich an ihren Wagen fest, andere an ihren Elefanten, Eseln, Kamelen, Pferden, Tümmlern, Ebern und den Tieren mit Pisasha Mäulern (Zwerge, welche rohes Fleisch essen), und wieder andere umarmten die Pannagas (Schlangen). Viele Wanderer der Nacht gaben ihr Wesen mit von den Göttern zertrennten Körpern auf. Wie die Rakshasas tot und erschlagen auf der Erde lagen, erschien die Szene so wunderbar wie in einem Gemälde. Von den Waffen im Feld floß ein Strom von Blut wie stilles Wasser, in dem es von Krähen und Geiern nur so wimmelte.

Doch der höchst kraftvolle Ravana bemerkte wütend seine von den Göttern erschlagene Armee und trat nun seinerseits in den Ozean der himmlischen Heere ein. Er tötete die Gottheiten und trat Indra entgegen. Indra ergriff seinen riesigen Bogen, und dessen Sirren erfüllte die zehn Bereiche. Dann spannte er seinen gewaltigen Bogen und ließ Pfeile auf Ravanas Kopf regnen, die brennenden Flammen und Sonnenstrahlen glichen. Auch der langarmige Herr der Rakshasas griff Indra mit hunderten Pfeilen an, die er von seinem Bogen abschoß. In ihrem Duell hagelte es tödliche Pfeile, bis alle Bereiche mit Dunkelheit erfüllt waren und nichts mehr sichtbar war."


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