Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 28 - Ravana und der Mahapurusha

"Nachdem der Große Vater dem Ravana seinen Segen verliehen hatte, kehrte der Lotusgeborene geschwind in den Bereich Brahmans zurück. Auch Ravana kehrte um, als er den Segen erhalten hatte. Nach ein paar Tagen gelangte die Furcht der Menschen, Ravana, mit seinen Begleitern an das Ufer des westlichen Ozeans. Auf einer Insel entdeckten sie eine Person so hell wie das Feuer mit Namen Mahajambunada. Er saß allein, hatte eine furchtbare Gestalt und schien wie das Feuer der Auflösung zu sein. Als der Dämon diesen äußerst kraftvollen Menschen sah, der unter den Menschen wie der Höchste der Götter unter Göttern war, wie der Mond unter den Planeten, wie der Löwe unter den Sarabhas (ein Fabeltier mit acht Beinen), wie Airavat unter den Elefanten, Meru unter den Bergen und der Parijata unter den Bäumen, da sprach der Zehnköpfige: "Kämpfe mit mir!" Mahajambunadas Augen flackerten wie Planeten, und vom Knirschen seiner Zähne erhob sich ein Geräusch wie Donnerschlag. Auch der mächtige Ravana brüllte mit seinen Begleitern. Mit Pfeilen, Saktis, Rishtis und Pattishas stürmte er wieder und wieder gegen den höchst Strahlenden mit den langen Armen, der gräßlichen Erscheinung, den riesigen Zähnen, der grausigen Figur, dem muschelähnlichen Nacken, der breiten Brust, dem froschähnlichen Bauch, der Haltung eines Löwen, den Beinen wie der Berg Kailash und den roten Händen und Handflächen an. Jener stieß ein grauenvolles Gebrüll aus und war mit seinem gewaltigen Körper so schnell wie der Geist oder die Luft. Er trug einen Köcher, Glocken und Wedel und war von einer brennenden Flamme umgeben. Auch kam von ihm ein süßer Klang wie der eines Netzes aus kleinen Glöckchen. Er trug eine Girlande aus goldenen Lotusblüten um seinen Hals, erschien anmutig wie der Rigveda und war mit Lotuskränzen geschmückt. Er glich dem Anjana und den goldenen Bergen. Doch wie ein Löwe vom Angriff eines Wolfs unbewegt bleibt, wie der Elefant nicht vom Bullen gestört werden kann, wie Sumeru den Angriff des Königs der Schlangen abschüttelt und der große Ozean von den Fluten eines Flusses unerschüttert bleibt, so sprach das große Wesen unbewegt zum zehnköpfigen Dämon: "Oh du Wanderer der Nacht mit dem bösartigen Geist, ich werde dein Begehren nach Kampf bald vernichten."

Oh Rama, die Macht dieses Wesens war tausendmal größer als die von Ravana, der schon furchtbar für alle Welten war. Frömmigkeit und Askese, die Wurzeln für alles zu Erreichende in der Welt, waren in seinen Schenkeln. Eros war in seinem männlichen Organ. Die Vishwadevas (alle Bewahrergötter) waren in seiner Taille und die Maruts (Sturmgötter) an der Seite seiner Basti (Gedärme). Die Vasus waren im mittleren Bereich seines Körpers, die Ozeane in seinem Bauch, die Himmelsrichtungen an seinen Flanken, die Maruts in seinen Gelenken, die Ahnen auf seinem Rücken, und der Große Vater hatte Zuflucht in seinem Herzen genommen. Die frommen Taten wie das Verschenken von Kühen, Gold und Land waren in seinen Haaren, die Berge Himalaya, Hemkuta, Mandara und Meru in seinen Knochen, Donner und Blitz in seinen Handflächen, der Himmel in seinem Körper und der Abend und die Wasserwolken in seinem Hals. Schöpfer, Bewahrer und Vidyadharas waren in seinen beiden Armen. Ananta, Vasuki, Visalaksha, Iravati, Kamvala, Aswatara, Karkotaka, Dhananjaya, der giftige Takshaka und Upatakshaka (die großen Schlangen) hatten unter seinen Fingernägeln Zuflucht genommen, um ihr Gift auszuspeien. Das Feuer war in seinem Mund, die Rudras waren in seinen Schultern, Wochen, Monate, Jahre und Jahreszeiten in den Reihen seiner Zähne, die Hälfte des Mondes und die dunkle Hälfte des Monats in seinen Nasenlöchern und die Luftströme in den Poren seines Körpers. Sarasvati, die Göttin der Worte, war sein Hals, die beiden Aswins waren seine Ohren und Sonne und Mond seine beiden Augen. Oh Rama, alle Teile der Veden, Yagmas (Opfer), die ganze Schar der Sterne, gute Worte, Energie, Askese - all diese wurden im Körper dieses Wesens erhalten, der die Gestalt eines Menschen angenommen hatte.

Der Purusha schlug Ravana nur leicht mit der Hand, die so hart wie Donner war. Und Ravana fiel sofort zu Boden. Das riesige Wesen schaute auf den gefallenen Ravana, der andere Not leiden ließ, und ging, so groß wie ein Berg, mit Lotusblüten geschmückt und dem Rigveda gleichend, in die Regionen unter der Erde ein. Ravana fragte seine Berater: "Oh Prahasta, oh Sukasarna und all die anderen Minister, wohin ist dieses Wesen so plötzlich verschwunden? Sagt es mir." Die Wanderer der Nacht erwiderten seinen Worten: "Dieser Mann, der den Stolz aller Himmlischen und Dämonen zermalmte, ist dort drüben eingetreten." So schnell wie Garuda eine Schlange fängt, so flink erreichte der bösartige Ravana den Eingang der Höhle. Ohne Furcht trat er ein und erblickte Männer, so rot wie Collyrium. Sie trugen goldene Armreifen, waren heroisch, mit roten Blumen geschmückt, mit rotem Sandel gesalbt und mit diversen goldenen Ornamenten und Juwelen geziert. Er sah drei Millionen dieser hochbeseelten Wesen ohne Furcht, rein, strahlend wie Feuer und wild tanzend wie nach einer Festlichkeit. Ohne die mindeste Furcht stand der kraftvolle Zehnköpfige am Eingang und betrachtete ihren Tanz. Sie alle waren wie der Mann, dem er eben begegnet war. Sie hatten die gleiche Farbe und Gestalt, gleiche Kleidung und gleich große Kraft. Sie alle hatten vier Arme und große Energie. Obwohl ihm der Segen vom Selbstgeborenen verliehen worden war, stellten sich dem schauenden Dämonen die Haare auf, und schnell verließ der Zehnköpfige die Höhle. Doch da erblickte er eine andere, riesige Person auf einem Bett liegend. Sein Haus, Sitz und Bett waren weiß und wertvoll, und er schlief in Feuer eingehüllt. Neben ihm saß anmutig die Göttin Lakshmi mit einem Fächer in ihrer Lotushand, die Schönste in den drei Welten. Sie war ein Juwel, keusch, mit göttlichen Blumengirlanden geziert, mit hervorragender Sandelpaste bedeckt, reichen Ornamenten und kostbaren Kleidern.

Ravana war ohne seine Berater hergekommen. Als der niederträchtige Herr der Rakshasas diese keusche Dame erblickte, wie sie lieblich lächelte und auf ihrem königlichen Sitz thronte, da stieg das Begehren in ihm auf, und er wollte sie gern bei der Hand halten, wie jemand der unter dem Einfluß des Todes eine schlafende Schlange einfängt. Doch die schlafende Gottheit erschaute Ravana mit seiner losen Kleidung und erkannte sein Begehren, sie zu berühren. Mit seinen riesigen Armen und in Flammen eingehüllt lachte er laut auf. Von seiner Energie versengt fiel Ravana, die Geißel aller Menschen, sofort zu Boden wie ein entwurzelter Baum. Er sprach zum gefallenen Ravana: "Erhebe dich, oh Erster der Rakshasas, du wirst heute nicht deinem Tod begegnen. Du sollst leben und vom Segen des Großen Herrn beschützt werden, oh Rakshasa. Also geh, Ravana, und habe Vertrauen. Du sollst jetzt noch nicht den Tod erfahren." Als ihm die Sinne wiederkehrten, war Ravana sofort von Furcht gepackt. Er stand auf und mit zu Berge stehenden Haaren sprach der Feind der Götter zur höchst strahlenden Gottheit: "Wer bist du, der du mit so großer Energie gesegnet bist wie das Feuer der Auflösung? Sag mir, wer du bist, oh Gottheit, und woher du kamst?"

So vom böswilligen Ravana angesprochen antworte die Gottheit lächelnd mit Worten, so tief wie das Grollen der Wolken: "Was willst du mit mir anstellen, oh zehnköpfiger Dämon? Du wirst heute nicht von mir getötet." Ravana faltete seine Hände und antwortete: "Durch die Worte Brahmas soll ich nicht den Pfad des Todes betreten. Es gibt niemanden, der unter Menschen oder Göttern geboren wurde, der mir gleicht und aufgrund seiner Tugend den Segen des Großen Herrn mißachtet. Seine Worte können niemals verfälscht werden. Jede große Anstrengung wird vor ihnen schwach. Ich sehe niemanden in den drei Welten, der diesen Segen nutzlos machen kann. Oh Bester der Götter, ich bin unsterblich, und ich fürchte dich nicht. Und auch wenn ich dem Tod begegne, dann soll er mir durch dich geschehen und niemandem sonst, oh Herr. Mein Tod durch dich wäre sowohl ruhmvoll als auch lobenswert." Da erblickte der mit großer Kraft gesegnete Ravana im Körper der Gottheit alle drei Welten mit ihren beweglichen und unbeweglichen Schöpfungen. Da waren die Adityas, Maruts, Siddhas, die beiden Aswins, die Rudras, die Ahnen, Yama, Kuvera, die Meere, Berge, Flüsse, alle Teile der Veden und des Wissens, Garuda und die Schlangen, die anderen Gottheiten, Yakshas, Daityas und Rakshasas, und alle waren in ihrer unkörperlichen Form im Körper des großen und liegenden Purushas zu sehen."

Da fragte der tugendhafte Rama den Ersten der Munis, Agastya: "Wer ist dieser Mann auf der Insel? Wer sind die drei Millionen Männer? Und wer ist diese Person, die den Stolz der Daityas und Danavas zerbrach?" Agastya hörte Ramas Worte und sprach: "Oh du ewig Existierender, Gott der Götter, höre. Ich werde es dir erzählen. Das Wesen auf der Insel ist der berühmte Kapila(1). Alle diese tanzenden Wesen sind die Götter, die dem klugen Kapila in Energie und Macht gleichen. Dieser der Sünde zugewandte Rakshasa wurde von ihm nicht mit zornigen Blicken bedacht, und daher wurde Ravana nicht auf der Stelle zu Asche verbrannt, oh Rama. Dieser Bergesgroße wurde nur durchbohrt und fiel zu Boden. Wie ein schlauer Mann ohne Umschweife ins Verborgene eindringt, so durchbohrte der Purusha Ravana mit seinen pfeilartigen Worten. Und als der kraftvolle Ravana nach langer Zeit wieder zu Sinnen gekommen war, ging er dahin, wo er seine Berater zurückgelassen hatte."


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(1) ein großer Weiser, eine Inkarnation Vishnus, zerstörte die vielen Söhne des Sagar