Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 14 - Die Schlacht zwischen Ravana und den Yakshas

"So fuhr der würdevolle und von seiner Kraft begeisterte Ravana los, als ob er alle Wesen in seinem Zorn vernichten wollte. Er wurde von seinen sechs kampfeslustigen Beratern, Mahodara, Prahasta, Maricha, Suka, Sarana und dem heroischen Dhumraksha, begleitet. Er ließ Städte, Hügel, Flüsse und Wälder hinter sich und erreichte in kürzester Zeit den Berg Kailash. Als die Yakshas bemerkten, daß der niederträchtige Herr der Rakshasas in Hochstimmung mit seinen Beratern zum Kailash kam, konnten sie sich ihm nicht entgegenstellen. Sie erinnerten sich, daß er der Bruder des Königs war, flohen zum Herrn des Reichtums und erzählten ihm alles über die Taten seines Bruders. Erst mit der Erlaubnis des Verteilers der Schätze rüsteten sie sich zur Schlacht. Da entwickelte sich eine mächtige Unruhe unter den Streitkräften des Nairita Königs, die den Berg erzittern ließ, als ob der Ozean aufgewühlt würde. Und die Schlacht zwischen den Rakshasas und Yakshas begann. Zuerst wurden die Berater der Rakshasas heftig zurückgedrängt. Als Dashagriva seine Heereskräfte in dieser Notlage fand, stieß er viele aufmunternde Schreie aus und sprach zornige Worte. Jeder seiner Berater mußte es mit tausend Yakshas aufnehmen. Der Zehnköpfige wurde von Keulen, Stöcken, Schwertern, Pfeilen und Tomaras getroffen und tauchte im feindlichen Heer unter. Eingezwängt und heftig angegriffen konnte sich Ravana kaum bewegen unter dem Hagel der Waffen, die wie Regenfälle auf ihn herabkamen. Und obwohl er in Blut getaucht war, welches in hunderten Strömen an ihm hinabglitt, wie bei einem vom Platzregen gefluteten Berg, verriet er keinen Schmerz. Der Hochbeseelte erhob seine Keule, die der Schlinge der Zeit glich, tauchte in die Armee ein und schickte die Yakshas in die Heimstatt des Todes. Wie ein loderndes Feuer einen großen Stapel Heu und trockenes Feuerholz verbrennt, so vernichtete er die Yaksha Armee. Und wie der Wind die Wolken zerstreut, so wurde der übrige Rest der Yaksha Armee von den fürchterlichen Beratern des Ravana auseinandergescheucht.

Manche der Yakshas waren schwer verwundet, verstümmelt oder maßen mit der vollen Länge ihres Körpers den Boden der Schlacht. Andere Yakshas hatten ihre Waffen im Feld verloren und sanken erschöpft zu Boden, sich gegenseitig umarmend, gerade wie die Böschung eines Flusses zusammenbricht, wenn sie vom Wasser unterspült wurde. Im Himmel war kaum noch Platz wegen all der Heerscharen an Weisen und Kriegern, die im Konflikt verwundet schließlich in den Himmel aufstiegen. Nachdem die Ersten der Yakshas mit großer Stärke nachgeben mußten, schickte der Herr des Reichtums weitere Yakshas in die Schlacht. In der Zwischenzeit, oh Rama, stürmte ein Yaksha mit Namen Sanyodhakantaka mit vielen Streitwagen und einer gewaltigen Armee gegen den Feind an. Von dem Diskus dieses Yakshas wie von Vishnu getroffen, stürzte Maricha vom Berg zu Boden, wie ein Planet, dessen Verdienst verschwunden war. Doch nach einem Moment kam ihm das Bewußtsein wieder, dann ruhte sich der Wanderer der Nacht etwas aus und focht weiter mit dem Yaksha. Diesmal wurde der Yaksha besiegt und floh. Dann durchschritt Ravana den Torweg zum Palast, welcher mit Gold, Silber und Lapislazuli geschmückt war. Der Wächter namens Suryyabhanu hinderte ihn, doch Ravana hielt nicht an. Da riß der Yaksha das Tor aus den Angeln und schlug damit auf den Rakshasa ein. Diesem floß das Blut in Strömen am Körper herab, als ob ein Berg seine Mineralien ausstößt. Doch obwohl er von dem bergeshohen Tor getroffen wurde, erlitt der Held keine Verletzung wegen des Segens, den er vom Selbstgeborenen erhalten hatte. Der Yaksha jedoch, als er vom selben Tor getroffen wurde, verschwand vor aller Augen, denn sein Körper wurde zu Asche verbrannt. Als alle dieses Zeugnis von Ravanas heldenhafter Kraft gesehen hatten, flohen sie davon. Von Schrecken gepackt, ermüdet und mit bleichen Gesichtern versteckten sie sich in Flüssen und Höhlen und ließen ihre Waffen fallen."


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