Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 127 - Ramas Botschaft

Als Rama seinen ersten Blick auf das ferne Ayodhya geworfen hatte, rief er Hanuman zu sich, den Anführer, dem sein Herz vertraute, und er sprach: "Kühner Vanar, du Guter in der Not, eile uns voran nach Ayodhya. Und lerne dort, ich bitte dich, ob alles wohl ist mit denen, die im Palast leben. Doch während du voranstürmst, verweile etwas in Sringavera. Erzähle Guha, dem Nishada Herren, daß ich als Sieger mit meiner Königin, gesund und stark und mit vielen Freunden meine Schritte heimwärts lenke. Dann eile auf dem Weg, den er dir zeigen wird, schnell nach Ayodhya und erzähle dort unsere ganze wunderliche Geschichte. Sag, daß ich siegreich aus der Schlacht komme mit Lakshmana und meiner Frau. Dann schau mit schärfstem Auge auf jede Spur von Freude oder Kummer in Bharatas Gesicht. Betrachte genau all seine Gesten und jeden Wechsel in Blick und Haltung. Wo atmet der Mann, der nicht an allem hängt, was einen König verherrlicht? Wo schlägt das Herz, welches ein altes Königreich aufgeben kann und nicht wegen verlorenem Land vor Gram vergeht, welches für seine Elefanten und Schlachtrösser berühmt ist? Falls mein Bruder Bharata durch Tag für Tag gewonnene Gewohnheit nach der Herrschaft dürstet, laß ich ihn das Volk regieren und den Thron der alten Ikshvakus ausfüllen. Geh, beobachte ihn genau und erkenne seine Gefühle. Und komm zurück, bevor wir uns nahen."

Er schwieg, und in menschliche Gestalt gehüllt eilte Hanuman so schnell wie der Wind davon. Er erhob sich hoch in die Luft und flog durch die Regionen seines Vaters. Weit, weit unter seinen Füßen sah er die Fluten der Ganga sich mit denen Jumnas treffen. Aus den hohen Höhen herabsteigend betrat er Sringavera, wo König Guhas Herz sehr zufrieden war, die Nachricht zu hören, welche Rama sandte. Dann, seine gewaltige Stärke erneuernd, folgte der Anführer seinem großen Weg. Die Valukini ließ er weit hinter sich, auch die mit Wäldern gesäumte Gomati. Goldene Felder und bunte Weiden mit Viehherden lagen unter ihm. Dann verzauberte Nandigrama seine Augen, wo Blumen aller Farben strahlten, wo Bäume mit lieblichem Blattwerk und Zweigen vergnügliche Schatten spendeten, und gepflegte Frauen über ihre spielenden Söhne und Enkelsöhne wachten. Dann fiel sein eifriger Blick auf Bharata, der vor seiner einsamen Zelle saß mit verschlungenem Haar, in Eremitenkleidung, bleich, schwach und ausgelaugt von endloser Sorge. Er hatte seinem königlichen Pomp und Status entsagt, schaute nur nach Rama aus und sehnte sich. Immer noch hielt er an seinen trüben Gelübden fest und verehrte des königlichen Ramas Schuhe. Und doch bewahrte die Kraft seines Armes das Land vor Furcht und Schaden. Der Sohn des Windgottes in menschlicher Gestalt erhob seine ehrenden Hände und begann: "Ich bringe, Prinz, zärtliche Grüße, welche Rama selbst dir sendet. Ja, von ihm, für den dein Geist sich sorgt, wie für einen glücklosen Einsiedler im Dandaka Wald, der mit verfilztem Haar und Eremitenkleid gräßliche Not leidet. Wirf nun diesen Kummer von deinem Busen ab, und höre die frohe Geschichte, die ich bringe. Du sollst noch heute deinem Bruder begegnen, der sich am Sieg über seinen Feind erfreut und aller Mühen und langer Eide entledigt ist. Das Licht des Sieges auf seiner Stirn kommt er mit Sita, Lakshmana und seinen Freunden endlich heim." Da bestürmte mächtige Freude Bharatas Seele, welche zu gewaltig war, sie zu kontrollieren. Seine schwankenden Sinne und die Kraft gaben nach, und er fiel ohnmächtig zu Boden. Nach einer Weile sprang er wieder auf, schlang seine Arme um Hanuman und benetzte mit zarten Tränen der Rührung den Nacken, an dem er hing. "Bist du ein Gott oder ein Mensch," rief er, "den Liebe und Mitgefühl hierherführen? Dafür sollen hunderttausend Kühe und hundert Dörfer dein sein. Eine Schar von Mädchen mit makellosem Leben gebe ich dir als Ehefrauen, jede mit goldener Haut und strahlendem Gesicht, und jede ist lieblich für ihre zarte Anmut." Dann schwieg er eine Weile, während die Freude siegte, und sprach dann gespannt:


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