Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 126 - Rama wird beruhigt

Doch Rama gebot dem Wagen auf seinem luftigen Wege anzuhalten und entbot Bharadvaja in seinem heiligen Schatten seine Ehrerbietung. Er rief: "Oh Heiliger, ich sehne mich danach, über Wohl und Wehe meines lieben Ayodhya zu erfahren. Oh sage mir, daß die Menschen sich gut entwickeln und daß die Königinnen noch am Leben sind." Freude glimmte in Bharadvajas Augen auf, und milde lächelnd gab er seine Antwort: "Dein Bruder folgt fleißig deinem Willen. Er ist treu und gehorsam. In gewundenen Zöpfen trägt er sein Haar, und deine sichere Rückkehr ist seine ganze Sorge. Er beugt sich demütig vor deinen Schuhen und wacht über dein Haus und Reich. Als diese trüben Tage begannen, und meine Augen das erste Mal den verbannten Mann im Eremitengewand mit Sita erblickten, da traf dieses traurige Herz das Mitgefühl. Meine Brust füllte sich mit zartem Mitleid, denn ich sah dich von deinem Heim vertrieben, aller prinzlicher Status war verloren, einsam und glücklos war der reisemüde Wanderer, und doch warst du standhaft entschlossen, deine Pflicht und deines Vaters Willen zu erfüllen. Doch grenzenlos ist nun meine Freude. Denn du triumphierst und bist von Freunden umgeben. Wo auch immer deine Schritte weilten, meine Augen haben deine Freuden und Leiden gesehen. Deine glorreichen Taten sind mir bekannt, du rettetest Brahmanen und besiegtest den Feind. Diese Kraft verliehen dir zahllose Jahreszeiten, welche der Buße und Hingabe gewidmet waren. Deine Tugenden, Bester der Anführer, kenne ich, und ich möchte dir eine Gunst erweisen. Empfange nun dieses Gastgeschenk(1), und verlasse erst morgen früh meine Wohnstatt."

Das gebeugte Haupt Ramas zeigte seine Verehrung für die gespendete Gabe. Dann wünschte er sich für seine mutigen Begleiter auch eine Gunst und sprach: "Oh, laß deine gewaltige Macht die Straßen zum schönen Ayodhya mit Bäumen begrünen, an denen Früchte aller Farben die Augen der Vanars und ihren Geschmack umwerben mögen. Auch Blumen aller Jahreszeiten und süßer Vorrat an Honigsaft wäre schön." Dann schwieg der Held, und der Eremit beugte sein ehrwürdiges Haupt in freudiger Zustimmung. Und so schnell wie Bharadvajas Wille erfüllte sich Ramas Bitte. Über viele Meilen füllte sich die lange Straße mit Bäumen und ihren dichten Früchten und Blüten, deren üppige Schönheit mit dem Vorgeschmack der Bäume im Paradies lockte. Die Vanars durchwanderten die Schatten dieser entzückenden Kolonnade und kosteten mit grenzenlosem Vergnügen die Reichtümer jedes wunderbaren Baumes.



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(1) Arghya, die ehrende Gabe für Götter und ehrwürdige Männer: Reis, duiva Gras, Blumen etc. und Wasser