Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 123 - Der magische Wagen

Es schlief der Feindebezwinger und verbrachte die Nacht in friedlicher Ruhe. Als der Morgen anbrach kam Vibhishan, pries den königlichen Anführer und sprach: "Hier erwarten dich kostbare Öle und Düfte, reiche Kleidung und Schmuck. Die vollen Gefäße sind frisch gefüllt, und pflichtgeübte Frauen mit Lotusaugen erwarten deinen Ruf, dir beim Bade zu helfen." Doch Rama rief: "Laß andere die kostbaren Düfte und reichen Kleider begehren. Ich achte nicht ein solch Vergnügen, denn der treue Bharata wartet leidend auf mich in der Ferne und bewahrt seine strengen Gelübde. Ich sehne mich danach, an Bharatas Seite zu stehen. Ich sehne mich nach meinem Vaterland. Fern ist Ayodhya, lang der trübselige Weg und schwer zu wandern."

"Ein Tag," rief Vibhishan, "nur ein Tag soll dich über die Länge des Weges tragen. Ist nicht der wunderbare Wagen namens Pushpak mein, den göttliche Hände erschufen? Dieser Preis, den Ravana einst siegreich dem Gott des Goldes entriß. Der Wagen wurde mit größter Sorgfalt bewahrt und soll mit dir durch die Felder der Lüfte ziehen. Und du wirst munter im schönen Ayodhya, der königlichen Stadt landen. Doch wenn dich alles, was ich bisher getan, zufrieden gestellt hat, und du immer noch für deinen Freund Sorge trägst, dann bleib eine kleine Weile in Lanka, oh Raghus Sohn, und verbringe nach all den Mühen der Schlacht ein wenig Zeit der Ruhe in meinen Hallen als geehrter Gast." Daraufhin antwortete Rama: "Dein Leben war für mein Wohl in Gefahr. Dein Rat war mir unbezahlbare Hilfe. Alle Ehren wurden reichlich erfüllt. Nur schwer kann meine Liebe, oh Bester der Giganten, deine letzte Bitte abschlagen. Doch mehr noch verlangt es mich, mein Heim und meine Lieben wiederzusehen. Ich kann keine Stunde Verzögerung mehr ertragen. Vergib mir, und laß mich davoneilen." Dann schwieg er. Der magische Wagen wurde gebracht, der einst von Visvakarma gebaut wurde. Er glänzte und blitzte in sonnengleicher Pracht, und Raghus Sohn staunte verwundert.


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