Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 92 - Ramas Lob

Nachdem er im Konflikt diesen Unterdrücker seiner Feinde besiegt hatte, freute sich der blutüberströmte Lakshmana, dessen Leib mit allen verheißungsvollen Zeichen geziert war. Sich auf Vibhishan und Hanuman stützend, nahm der höchst kraftvolle und tapfere Lakshmana Jambavan und all die Affen mit sich und kehrte schnell zu dem Ort zurück, an dem Sugriva und Raghava warteten. Er schritt um Rama, grüßte ihn und stand dann vor seinem Bruder, wie Indras Bruder vor Sakra steht. Mit einem bedeutsamen Ausdruck, der für sich selbst sprach, erzählte der heroische Vibhishana dem hochbeseelten Sohn des Raghu von der Zerstörung Indrajits. Der entzückte Vibhishan beschrieb dem Rama, wie der hochbeseelte Lakshman Ravanas Sohn den Kopf abgeschlagen hatte. Und sobald dieser äußerst Kraftvolle von der Vernichtung des Indrajit durch Lakshmana erfahren hatte, freute er sich sehr und gab dem Ausdruck: "Wunderbar, oh Lakshmana! Ich bin hoch erfreut und zufrieden. Du hast eine schwierige Aufgabe gemeistert. Nun, da der Sohn von Ravana erschlagen ist, sei sicher, daß wir siegreich sind." Dann schnupperte er am Kopf des schüchternen Lakshmana, dem Vergrößerer seines Ruhmes, und umarmte ihn kräftig und zog ihn voller Liebe an sich. Er ließ ihn auf seinem Schoß Platz nehmen, überschüttete ihn mit Umarmungen und sah ihn wieder und wieder zärtlich an. Dann roch Rama kummervoll an Lakshmanas Haupt, welcher von Pfeilen verwundet und mit allen Gliedern durchbohrt schwer seufzte und hart atmete, und mit der Hand über seinen Körper streichend und seine Schmerzen stillend sprach er beruhigend zu Lakshmana: "Da du heute seinen Sohn getötet hast, wähne ich Ravana selbst schon geschlagen im Kampf. Mit dem Tod dieses hinterhältigen Feindes bin ich schon siegreich. Glücklicherweise hast du im Kampf die rechte Hand von Ravana abgetrennt. Denn sicher war Indrajit sein Rückhalt. Beide, Hanuman und Vibhishan, haben gewaltige Taten in der Schlacht errungen. In drei Tagen und Nächten wurde mein Feind niedergeschlagen. Heute wurde ich feindelos. Nun wird sicherlich auch Ravana angreifen, unterstützt von einer mächtigen Phalanx. Sicher wird Ravana einen Ausfall wagen, nachdem er gehört hat, daß sein Sohn bezwungen ist. Ich werde diesen unbesiegten Herrn der Rakshasas schlagen, wenn er über die Niederlage seines Sohnes trauernd mit seiner Armee aufmarschiert. Oh Lakshmana, der Bezwinger von Indra ist von dir in der Schlacht besiegt worden. Wenn du mein Herr bist, ist es nicht unmöglich, Sita und die ganze Welt zu erhalten." Nachdem er seinen Bruder solchermaßen beruhigt und umarmt hatte, rief der höchst erfreute Sohn des Raghu Sushena zu sich und sprach: "Handle so, daß dieser höchst weise Sohn der Sumitra, der sich für seine Freunde aufopfert, geheilt und seine Schmerzen gelindert werden. Befreie du ohne Verzögerung den seinen Freunden zugetanen Sohn Sumitras von seinen Wunden. Und behandle auch sorgfältig alle Helden in der Armee der Bären und Affen, welche mit Bäumen kämpfen, und auch alle anderen, welche im Kampf verwundet wurden." So von Rama, dem hochbeseelten Führer der Affen, angesprochen, verabreichte Sushena dem Lakshman eine starke Medizin zum Riechen. Diese einatmend wurde er geheilt, von seinen Schmerzen befreit, und die Kraft kehrte ihm wieder. Auf Befehl des Rama behandelte er seine Freunde ebenso, welche von Vibhishana angeführt wurden, und all die wichtigsten Affen. Und wieder in seiner natürlichen Verfassung, geheilt, aller Müdigkeit beraubt und die Schmerzen in einem Moment vergangen, erfuhr Lakshmana eine große Heiterkeit des Geistes. Und Rama, der Affenkönig, Vibhishan, der mächtige Herr der Bären und die ganze Armee freuten sich mit, als sie sahen, wie Lakshmana sich wieder gesund und munter erhoben hatte. Und der hochbeseelte Sohn des Dasaratha ehrte ausführlich diese außerordentlich schwere Tat des Lakshmana. Auch der König der Affen freute sich über den Fall des Bezwingers von Sakra im Kampfe.



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