Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 66 - Kumbhakarnas Ausfall

Mit dem Pomp und Stolz des kriegerischen Status passierte der Gigant das Stadttor. Er erhob seine Stimme, und die Berge und der Strand von Lanka warfen sein Gebrüll zurück. Die Vanar Anführer erblickten den sich nahenden Krieger, den weder Yama, der Herr der Toten, noch der Herrscher des Himmels besiegen konnte, und flohen ängstlich davon. Als der königliche Angad, Balis Sohn, die ängstlichen Vanars umkehren und davonrennen sah, bewahrte er unerschrocken seinen Stand und schrie, sich dabei umblickend: "Oh Nala, Nila, bleibt standhaft und laßt eure Seelen nicht ihren großen Wert vergessen! Oh, Kumud und Gavaksha, warum flieht ihr wie niedrig geborene Vanars? Kommt zurück, keine Schande soll euch so befehlen! Dieser Gigant ist kein Gegner für uns!" Sie hörten seine Stimme, und die Flucht war aufgehalten. Erneut bezogen sie Aufstellung und wirbelten auf den Feind einen Schauer von Felsenspitzen und blühenden Bäumen. Ihre Geschosse regneten auf seine Glieder, doch er stand unbewegt und ertrug ruhig ihre Schläge. Er schien sogar die Hiebe nicht zu bemerken, welche ganze Felsen seinem Körper beibrachten. So schrecklich wie die Flamme in trockenen Wäldern griff er mit Zorn in den Augen an. Und wie Bäume von der glühenden Flamme verzehrt werden, fielen sie unter den Füßen des Giganten. Manche flohen verrückt vor Angst über den blutgetränkten Boden zum Strand. Sie hielten jede Hoffnung für verloren und rannten zur Brücke, die sie zuvor überquert hatten. Andere kletterten auf Bäume, ihre Leben zu retten, und wieder andere suchten die Berge und Höhlen auf. Noch andere versteckten sich in buschigen Tälern und fielen dort in einen todgleichen Schlummer.

Als Angad die Krieger fliehen sah, rief er sie mit mächtigem Schrei: "Noch einmal, Vanars, greift noch einmal an. Auf in die Schlacht wie zuvor! Auf der ganzen weiten Erde gibt es keinen geheimen Ort, an dem ihr euch sicher verstecken könnt. Was? Ihr laßt eure Waffen fallen? Jede edlere Dame wird ihren Gemahl für diese Schande verachten. Wischt diesen Makel von euren Namen und bewahrt euch euren Heldenmut vor Schande. Bleibt, Anführer, wohin wollt ihr Krieger denn rennen, die ihr euch vor einem fürchtet?" Sie hörten kaum und blieben nicht stehen. In wilder Verzweiflung konnten sie kaum sprechen: "Haben wir nicht gekämpft und vergebens gefochten? Haben wir nicht gesehen, wie unsere Mächtigsten fielen? Wir fürchten die unerreichbare Macht des Giganten und fliehen, denn unsere Leben sind uns teuer." Doch Balis Sohn vertrieb auf sanfte Weise ihre Furcht und ermunterte jedes Herz. Sie kehrten um, und formiert warteten sie gehorsam auf den Befehl ihres Prinzen.


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