Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 26 - Die Vanar Anführer

"Nicht einmal, wenn die im Himmel lebenden Götter, die Gandharvas und alle Dämonen der Hölle sich in vereintem Widerstand gegen mich erheben würden, ließe ich von meinem Preis ab. Noch immer von der unsanften Berührung der Vanars zitternd, fürchtet ihr zu viel und bittet mich, die Maithili Dame ihrem Herrn zurückzugeben, unachtsam der Schande." So sprach der König mit ernstem Tadel. Dann bestieg er das Dach des Palastes, welches sich weit über viele Etagen erhob, und schaute auf das Land unter ihm. Dort stand er mit seinen treuen Spionen und betrachtete das Meer, die Berge und den Wald. Vor ihm erstreckten sich, noch weit entfernt, die zahllosen Reihen der Vanars. Kaum war das zarte Grün zwischen ihren trampelnden Füßen noch zu sehen. Er schaute eine Weile mit zornigem Auge, dann fragte er den nächst stehenden Spion: "Saran, wende deinen Blick hinunter, und zeige mir die Anführer der Vanar Feinde. Sag mir die Namen der Helden, und belehre mich über Heldenmut, Stärke und Macht eines jeden."

Gehorsam spähte Saran in die Menge, erkannte die Führer und begann: "Dieser bemerkenswerte Anführer an der Spitze der Krieger des Waldes, der sein hartes Auge hierher richtet und seinen furchtbaren Kampfesschrei ausstößt, dessen wie Donner dröhnende Stimme ganz Lanka erschüttert, mit all seinen Hainen, Teichen und Hügeln, ist Nila, berühmt für seine Macht. Er ist der Erste der Vanar Lords, der vom hochbeseelten König Sugriva regiert wird. Und er, dessen mächtiger Arm sich ausstreckt und der sein wildes Auge auf Lanka richtet, mit der Statur eines stattlichen Turmes und der Farbe einer Lotusblüte, der dich, Ravana, mit wilden, die Erde erschütternden Schreien ins Feld fordert, ist Angad. Durch Sugrivas Sorge ward er zum imperialen Thronfolger geweiht. In der wunderbaren Stärke seines kriegerischen Feuers ist er seinem Vater, König Bali selbst, ebenbürtig. Um Ramas Wohl ist er in Waffen gehüllt, wie Varuna, der von Sakra zu Hilfe gerufen wurde. Hinter ihm steht der mächtige Vanar Nala, Sohn des Visvakarma, von kämpferischen Truppen umgeben. Er war es, der die Brücke über die See baute. Schau ferner hin, oh König, und sieh den Anführer, der in Sandelbast gekleidet ist. Dies ist Sweta, berühmt unter seinesgleichen, ein Weiser, den alle seines Geschlechts verehren. Sieh, er spricht in Sugrivas Ohr, eilt zurück, nimmt seinen Posten wieder ein und beginnt mit geübtem Auge die Schwadronen abzusuchen, die er neu formiert hatte. Als nächster steht dort Kumud, der einst in alter Zeit an Gomatis entzückendem Strand weilte, wo die wogenden Wellen seinen Sitz auf dem Kamm des Berges Sanrochan umgaben. Neben ihm kommt der starke und furchtbare Chanda an der Spitze seiner Legionen. Über seine kriegerische Stärke frohlockend eilt er voran und brennt auf den Kampf. Dabei prahlt er, daß er mit seiner Kraft allein und ohne fremde Hilfe deine Mauern und Türme niederwerfen wird. Sieh nur, sieh den Anführer mit dem Gang eines Löwen, der dich mit haßerfülltem Blick ansieht, als ob seine Augen allein deine Stadtmauern niederbrennen könnten, auf welche er gerade blickt. Dies ist Rambha, der Vanar König. Er lebt im verschlungenen Tal Krishnagiris, wo sich die angenehmen Hänge der Vindhya Kette ausbreiten, und der schöne Sudarsan sein Haupt erhebt. Dort, mit aufgerichteten Ohren lauschend, erscheint Sarabha, der gewaltige General. Seine Seele brennt auf die Schlacht und fürchtet nicht die Gefahren des Lebens. Aus Erregung zittert er, wenn er sich bewegt, und läßt seine feurigen Blicke schweifen. Der nächste Anführer mit enormer Größe ist wie ein Wolke, welche die Seiten verschleiert. Er überragt die Vanars und kommt mit Kampfgeschrei wie donnernde Trommeln. Es ist Panas, der im Krieg Geübte und Erfahrene, der an Pariyatras Flanke lebt. Er dort, der weit Entfernte, der Führer, welcher eine Anmut über die hinter ihm marschierenden und am Meeresstrand jubelnden Reihen wirft, ist Vinata, furchtbar im Kampf und so herausragend wie Dardurs Gipfel. Der Anführer, der sich niederbeugt, um am grünen Ufer der lieblichen Vena zu trinken, ist Krathan. Nun hebt er seine Augen und fordert dich zum tödlichen Gefecht. Als nächster kommt Gavaya, dessen hochmütiger Geist alle Vanars seiner Art verachtet. Er kommt, um Lanka ganz allein mit seinem Heer niederzutrampeln, so prahlt er."


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