Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 14 - Vibhishans Rede

Er verstummte. Doch Vibhishan sprach unruhig zum König in Worten wie diesen: "Oh Ravana, oh mein Herr, hüte dich vor der ebenso gefährlichen wie schönen Sita, und hänge nicht die Schlange mit dem tödlichen Giftzahn an deinen achtlosen Busen. Oh König, gib die Maithili Dame dem unvergleichlichen Sohn des Raghu wieder bevor diese schnellen Krieger der Wälder sich nähern, so riesig wie Bergesgipfel und mit schrecklichen Zähnen und Klauen bewaffnet, feindlich deine Stadt einschließen und nichts verschonen. Oh, sei doch die Maithili Dame zurückgegeben, bevor die rächenden Pfeile vom sirrenden Bogen des Rama fliegen und deine Prinzen tief im Tode liegen. Hast du in all deinen Legionen einen, der sich im Krieg mit Raghus Sohn vergleichen kann? Kann Kumbhakarna selbst oder Indrajit der mächtigen Hand widerstehen? Du wirst vergebens mit Rama kämpfen. Du wirst deine Seele nicht lebend retten. Auch wenn du vom Herrn des Tages und den fürchterlichen Reihen der Sturmgötter beschützt würdest, umsonst würdest du zu Indra fliehen oder Schutz im Himmel suchen. Lebe in Yamas düsterer Heimstatt oder verstecke dich in den Tiefen der Hölle."

Er schwieg, und als sich seine Lippen geschlossen hatten, widersetzte sich Prahasta seiner Rede wie folgt: "Oh furchtsames Herz, uns so zu raten! Welche Angst können uns die Götter einflößen? Können Schlangen, Gandharvas oder Dämonen die Söhne der Giganten erschrecken, die alle verachten? Und sollen wir nun unsere Geburt entehren und einen König der Menschen fürchten?" So gab der furchtbare Prahasta üblen Rat, doch der feste Wille des weisen Vibhishan folgte der Sicherheit des Reiches, und er erwiderte erneut: "Ja, wenn eine Seele mit Sünde besudelt in den Himmel aufsteigen und eintreten kann, dann, Anführer, könnte Erfahrung die Wahrheit deiner geringschätzigen Rede lehren. Kann ich, du, jene oder unsere Tapfersten den Rama zu Fall bringen, den Prinzen, in dem alle Tugenden erstrahlen, der Stolz des alten Ikshvaku Geschlechts, mit dem die Götter sich kaum vergleichen mögen in der Gabe zu handeln und im Wagemut des Herzens? Ja, sinnlos magst du dich erheben bis die scharfen Pfeile mit unvergleichlicher Fertigkeit von Ramas Bogensehne schnellen, flink und schrecklich wie flammende Blitze, und deinen Körper durchbohren. Nikumbha wird dich dann nicht vor dem Herrn der Menschen retten, auch nicht Ravana. Oh, Monarch, höre auf meinen letzten Appell, meinen Rat für das Wohl deines Königreiches. Erneut äußere ich diesen Satz: Oh, Gigantenkönig, sei achtsam! Rette deine Stadt, dein Volk und deine Freunde vor der drohenden Zerstörung! Oh, höre nochmals die dringende Warnung: Gib die Dame dem Sohn des Raghu zurück."


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