Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 67 - Hanuman berichtet von Sita

(Es folgen zwei weitere Kapitel, die Griffith ausläßt, in denen Hanuman noch einmal ausführlich sein Gespräch mit Sita wiedergibt.
Und für die Freunde der Dutt'schen Ausführlichkeit:)

Auf diese Bitte des hochbeseelten Raghava hin, hob Hanuman an, noch den Rest von dem zu erzählen, was Sita gesprochen hatte: "Oh Bester der Männer, die verehrungswürdige Janaki erzählte mir als Beweis für dich alle Begebenheiten auf dem Berge Chitrakuta von Anfang bis Ende. Eines Tages, als Janaki glücklich bei dir schlief, erwachte sie vor dir, denn eine Krähe hatte mit ihrem Schnabel ihre Brust verwundet. Oh Rama, während du in Sitas Schoß schlummertest, kam die Krähe wieder und wieder angeflogen, griff Sita an und verwundete sie. Blutgebadet und schreckliche Schmerzen leidend weckte die verehrungswürdige Dame dich auf. Als du ihre blutende Brust sahst, du Feindebezwinger mit den mächtigen Armen, da fragtest du so zornig wie eine Schlange: "Oh furchtsame Dame, wer hat mit seinen Nägeln deine Brust verwundet? Wer hat mit der schnell reizbaren, fünfgesichtigen Schlange gespielt?" Du ließest deine Blicke schweifen und erblicktest die Krähe, welche vor deiner Dame mit scharfen, blutverschmierten Krallen saß. Dieser Beste der Vögel, war Indras Sohn. Schnell wie der Wind verschwand er in der Erde. Doch du, klügster und mächtigster Held, beschlossest mit zornig rollenden Augen die Vernichtung dieser Krähe. Du nahmst etwas Kusha Gras von deinem Lager und wandeltest es zur Brahma Waffe. Da flammte das Gras auf wie das Feuer der Auflösung, und du wirbeltest das brennende Gras nach der Krähe. Von deiner Waffe verfolgt, durcheilte die Krähe alle drei Welten. Doch von den Himmlischen verlassen fand sie nirgends Zuflucht. So trat sie wieder vor dich hin, oh Feindebezwinger, legte sich vor dir auf den Boden und bat um Schutz. Oh Kakuthsta, du hast sie gerettet, obwohl sie den Tod verdient hätte. Doch du wußtest, daß es unpassend ist, die Waffe vergebens auf ein Ziel zu richten. Und so zerstörtest du das rechte Auge der Krähe. Sie beugte sich vor dir und König Dasaratha, nahm ihren Abschied und ging ihrer Wege. Oh Raghava, du bist der Beste unter denen, welche die Waffenkunst beherrschen, bist kraftvoll und hast einen hervorragenden Charakter. Warum richtest du keine Waffen auf die Rakshasas? Die Himmlischen, die Gandharvas, Asuras oder Maruts sind alle nicht in der Lage, dir, oh Rama, in der Schlacht das Wasser zu reichen. Wenn du Heldenhafter Zuneigung zu mir hegst, dann vernichte Ravana flugs mit wohlgezielten Pfeilen im Kampf. Warum rettet mich, dem Befehl seines Bruders gehorchend, Lakshmana nicht, dieser Beste der Männer und Feindebezwinger? Diese beiden vorzüglichen Männer sind mit dem Glanz von Wind und Feuer gesegnet und können sogar von den Himmlischen nicht unterdrückt werden. Und doch mißachten sie mich. Sicher habe ich einst eine große Schandtat begangen, da die beiden Kämpfer mich nicht befreien, obwohl sie dazu in der Lage wären." Dies waren die liebevollen und mitleiderregenden Klagen der ehrbaren Dame, und ich sprach daraufhin zu Vaidehi: "Ich kann dir sicher schwören, daß Rama in deiner Abwesenheit von tiefer Trauer erfüllt ist, oh verehrte Dame. Auch Lakshmana schmerzt es tief, da er seinen Bruder so leiden sieht. Es schickt sich nicht für dich, dich weiter fallenzulassen, nun, da ich dich gefunden habe. Du wirst bald das Ende deines Kummers erleben. Wenn die beiden Prinzen hören, daß ich dich getroffen habe, werden sie von neuer Energie getrieben Lanka in Schutt und Asche legen. Raghava wird sicher Ravana und alle seine Gefolgsleute in der Schlacht töten und dich, hervorragende Dame, in seine Stadt zurückführen. Oh du Sündenlose, gib mir ein Zeichen mit, an welchem Rama, es erkennend, seine Freude hat." Sie blickte sich um und zog aus ihrer Kleidung ein hervorragendes Juwel, welches würdig gewesen wäre, ihren Zopf zu schmücken und übergab es mir. Für dich, oh Berühmtester des Raghu Geschlechts, nahm ich es mit meinen Händen an, verbeugte mich vor ihr und wandte mich zur Abreise. Als Sita, die Tochter des Janak, sah, wie ich mich vergrößerte und zum Absprung vorbereitete, da sprach sie in Tränen aufgelöst, von Kummer überwältigt und mit erstickter Stimme: "Gesegnet bist du, oh großer Affe, denn du wirst bald den langarmigen und lotusäugigen Rama und seinen jüngeren Bruder, den hochberühmten Lakshmana sehen." Darauf schlug ich vor: "Steige nur schnell auf meinen Rücken, oh verehrte Dame, du Tochter des Janak, dann zeige ich dir sogleich deinen Herrn nebst Sugriva und Lakshmana, oh große Dame mit den dunklen Augen." Doch sie erwiderte: "Dies wäre nicht der fromme Weg, oh großer Affe, du Bester deines Geschlechts, wenn ich mich aus freien Stücken auf deinen Rücken setzen würde. Obwohl ich vormals von dem Dämon berührt wurde, oh Held, geschah dies nur, weil ich mich nicht wehren konnte als Opfer der Umstände. Geh du dahin, wo die beiden Prinzen sind, oh Bester der Affen." Und noch einmal ergriff sie das Wort: "Oh Hanuman, erzähle Rama und Lakshmana mit dem Löwenmut von meinem Zustand, und auch Sugriva und seinem Gefolge. Beschreibe es auf solche Weise, daß der großäugige Rama mich aus diesem Ozean des Elends errettet. Erzähle Rama von meinen gräßlichen Sorgen und der Bedrängnis der Dämoninnen. Möge dir Gutes auf deinem Wege geschehen, oh Bester der Affen." So klagte die verehrungswürdige Sita mitleiderregend. Nun, da du diese Worte gehört hast, weißt du, daß ihr Betragen makellos ist."


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