Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 61 - Das Honigfest

Sie erhoben sich in die Lüfte, und die Region verdunkelte sich von ihren fliegenden Schatten. Schnell kamen sie zu einem lieblichen Hain (Madhuvan, der Honigwald), der sich mit Nandans (Indras Lustgarten) himmlischem Ruhm messen konnte, wo zahllose Bienen ihren Honig hüteten. Diese Freude des Vanar Königs war für jedes andere Wesen eingezäunt und versperrt. Dadhimukh, ein edler, tapferer und mutiger Vanar und Sugrivas hochbeseelter Onkel, war als Wächter eingesetzt. Die Vanars kamen alle zusammen vor Angad und flehten ihren Herrn an, weil sie die Honigvorräte essen wollten, welche den am Weg liegenden Hain so lieblich machten. Er gab seine Zustimmung, und sie suchten die Bäume auf, welche von zahllosen Bienen umschwärmt wurden. Sie durchwühlten all die reichen Schätze und aßen die Früchte, welche die Äste trugen. Und wie sich das Festmahl in die Länge zog, vermehrte sich ihre Freude und ihr Glück. Von der Süße betrunken tanzten und verbeugten sie sich, sangen wild und lachten laut. Manche kletterten hinauf und sprangen dann von Baum zu Baum, manche saßen und plapperten fröhlich. Andere kletterten auf die mit Ranken behangenen Bäume und ließen Zweige auf den Boden regnen. Dort sprang mit lautem Lachen ein Vanar dicht zu seinem Freund hin, der wie verrückt sang. In trübseliger Stimmung kroch ein anderer zu einem Weinenden, um mit ihm seine Tränen zu vermischen.

Da schaute Dadhimukh mit Zorn auf die berauschte Menge. Er sah den umgewühlten Schatten und all die Zerstörung, welche sie angerichtet hatten. Und er rief mit ärgerlicher Stimme und versuchte, die Reste des Hains zu retten. Doch die warnenden Rufe und Worte wurden verschmäht, und er bekam zornige Drohungen und Spott zur Antwort. Da erhob sich heftiger und wilder Streit, und wütende Worte vermischten sich mit Schlägen. Und die von keiner Scham oder Furcht zurückgehaltenen Vanars benutzten ihre Klauen, Zähne und Hände, und von betrunkener Laune und Wut angetrieben schlugen sie den Wächter mit ihren trampelnden Füßen.


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