Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 60 - Jambavans weiser Ratschlag

Nun ergriff Balis Sohn Angad das Wort: "Diese beiden mächtigen Affen, die Söhne der Aswins, sind so stark, mit großer Schnelligkeit gesegnet und besonders stolz wegen der Gaben, die ihnen der Große Vater verlieh. Denn einst gewährte der Große Vater den beiden, daß sie von niemandem getötet werden können, weil er die Aswins ehren wollte. Aus Hochmut über diesen Segen zerstreuten die beiden starken Helden die mächtigen Heerscharen der Himmlischen und tranken Nektar. Wenn die beiden in Zorn entflammen sind sie in der Lage, die Stadt Lanka mit ihren Pferden, Elefanten und Streitwagen zu zerstören. Um wieviel mehr wären all die anderen Affen und ich selbst fähig, die Stadt schon bald mit allen Rakshasas und dem gewaltigen Ravana zu vernichten. Darüber gibt es gar keinen Zweifel, denn mir stehen mächtige Affen zur Seite, Helden wie ihr, selbstkontrolliert, wohl gerüstet, fähig und willens, den Sieg zu erringen. Ich habe es gehört, wie der Sohn des Windgottes ganz allein Lanka niedergebrannt hat. Ihr seid alle berühmt für eure Männlichkeit. Ihr solltet nicht vor Rama wie folgt sprechen: "Wir haben die ehrbare Dame gesehen, doch wir konnten sie nicht herbringen." Ihr Besten der Affen, es gibt niemanden unter den Himmlischen oder Asuras, welche es euch im Springen oder in Stärke gleichtun könnten. So laßt uns gehen und Lanka einnehmen, Ravana mitsamt seinen Rakshasa Heeren besiegen und Sita heimbringen. Dann werden wir unseren Auftrag mit Vergnügen erfüllt haben. Was sonst könnten wir tun, als die Tochter des Königs Janak heimführen, nachdem die Rakshasa Truppen von Hanuman geschlagen wurden? Wir werden Sita zwischen Rama und Lakshmana setzen. Wozu die anderen Bewohner von Kishkinda aufstören? Wir sollten allein nach Lanka gehen und erst, nachdem wir Ravana getötet haben, Sugriva, Rama und Lakshmana wieder aufsuchen!" Höchst erfreut sprach da Jambavan, dieser Beste der Vanars, zum entschlossenen Angad in gewichtigen Worten: "Oh großer Affe, du Verständnisvoller, was du gesagt hast, ist, so denke ich, nicht angemessen. Wir wurden ausgesandt, den südlichen Bereich zu durchsuchen. Doch uns wurde vom König der Affen und vom klugen Rama nicht befohlen, Sita heimzubringen. Es wird ihm nicht gefallen, selbst wenn wir sie retten. Dieser Beste der Raghus hat seine Ahnen als Zeugen angerufen und vor allen führenden Affen geschworen, daß er selbst Sita retten würde. Wie könnte er nun sein eigenes Wort widerlegen? Welchen Zweck könnte unser Unternehmen haben, wenn es ihn nicht zufrieden stellen kann? Dann wäre der Beweis unserer Stärke ganz und gar sinnlos, ihr Besten der Affen. Laßt uns lieber zu Rama, Lakshmana und dem strahlenden Sugriva gehen, und ihnen unseren erledigten Auftrag übermitteln. Was du urteilst, oh Prinz, mögen wir sehr. Doch du solltest auf Ramas Vorsatz achten und an seiner Erfüllung arbeiten." Alle heldenhaften Affen, auch Angad und der große Hanuman, stimmten entzückt den Worten Jambavans zu.

(Ende der Einfügung von M.N.Dutt)


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter