Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 6 - Der Palasthof

(Griffith läßt hier ein Kapitel wegen blumiger Wiederholungen aus und führt nur einen kurzen Ausschnitt an, den ich voranstelle.)

Schön schien der Mond, als ob er sein vergnügliches Licht aussandte, um einen Freund zu führen. Er selbst schaute, von der Sternenarmee umgeben, auf die wilde Meeresküste herab. Der Vanar Prinz erhob seine Augen und sah ihn durch die Himmel segeln, wie einen hellen Schwan, der sich an seinem Zeitvertreib im silbrigen Teich erfreut. Der schöne Mond, der die Schmerzen der Geplagten stillt, hob die Wasser des Ozeans an und warf über alles unter ihm ein zartes Licht der sanften Ruhe. Der Zauber, der am Berge Mandar haftete, schimmerte über das Meer, wenn die Winde einhielten, und verzierte die sich öffnenden Blüten der Lilien, die im Mondlicht ihre lieblichste Kraft entfalteten.

Die Palasttore waren gut beschützt von vielen Rakshasa Wächtern und tief drinnen, den Blicken verborgen, lebten die Damen und das weibliche Gefolge, welche für ihre zauberhaften Figuren und Gesichter weithin berühmt waren. Die klingelnden Kettchen waren wie Musik von einem fernen Ozean, wenn ihre Trägerinnen vor Freude in die Hände klatschten. Die Halle hinter dem Palasttor sah aus wie ein von Löwen bewachter Wald mit all ihren königlichen Abzeichen und den Reihen von edlen Höflingen. Hier schwoll zu jedem heiligen Anlaß die wilde Musik an und ab und durch alle Gemächer. Sie stammte von Trommeln und Muschelhörnern und war durch feierliche Opfer geheiligt. Durch Haine und Gärten und von Haus zu Haus streifte der Vanar unbehelligt, und immer noch wanderten seine verwunderten Blicke über Terrassen, Kuppeln und Zinnen. Dann beschaute er sich mit leichtem und schnellem Schritt das Heim von Prahasta (ein Rakshasa Lord) und den Hof von Kumbhakarna (Ravanas Bruder), wo sich ein nebelhaftes Gebäude hoch in die Luft erhob. Dann wanderte er über den Hügel und untersuchte die Gärten der Rakshasa Adligen. Er durchschritt jeden Hof und Hain und näherte sich so Ravanas Palast. Dämoninnen mit grausigen Gesichtern bewachten ihn, eine jede bewaffnet mit Schwert, Speer und Keule. Auch Krieger aller Farbschattierungen waren da, ein seltsames und furchtbares Gefolge. Elefanten warteten in langen Reihen als Schrecken der leidgeprüften Feinde. Riesig wie Airavat (Indras Elefant), im Schlachtgetümmel geschickt trainiert, standen sie bereit und fertig angekettet. Schöne Sänften waren auf dem Boden abgestellt und mit Edelsteinen und goldenen Netzen verziert. Bunt blühende Kletterpflanzen verkleideten die Mauern. Grüne Lauben waren da, bemalte Hallen und Gemächer für jedes sanfte Vergnügen. Breite Fahnen wehten auf jeder Anhöhe, und vom Dach erklangen die Schreie der Pfauen laut und schrill wie vom Berge Mandar.


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