Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 46 - Sugrivas Geschichte

"Wie König," fragte Rama, "gewannst du dir all dies Wissen über die Meere, Berge und Ebenen?" Und Sugriva sprach: "Ich erzählte dir bereits, wie Mayavi vor Balis Arm zum Berg Malaya floh und sich in der Höhle versteckte, um sein Leben zu retten. Ich sprach zu dir von Bali, wie er in den Hohlraum des Berges eindrang, um seinen Feind zu töten. Daher ist es nicht nötig, vor dir, oh König, noch einmal die wunderliche Geschichte zu entfalten, die ich bereits erzählte. Als ich dann vertrieben wurde, führte mich mein Weg durch viele Städte, Wälder und Bäche. Ich durchwanderte die Erde von Ort zu Ort bis meine Augen die ganze weite Scheibe, die zwischen den fernsten Grenzen liegt, wie die polierte Oberfläche eines Spiegels gesehen hatten. Zuerst wanderte ich zu den östlichen Himmeln, wo schönste Bäume meine Augen erfreuten, auch viele Höhlen und bewaldete Berge, und wo Lilien die Teiche und Flüßchen bekleideten. Dort zieren metallische Farben den Berg(1), wenn die Sonne aufgeht, um den Morgen zu erleuchten. Ich sah auch die Milchige See, wo die Nymphen des Himmels sich gern aufhalten. Von den Regionen des anbrechenden Tages aus wandte ich mich nach Süden und durchwanderte Vindhya, wo die Brise vor Sandelbäumen duftet. Vor lauter Furcht fand ich keine Ruhe und suchte die Regionen des Westens auf. Dort betrachtete ich Asta, an dem die Sonne untergeht, wenn sie ihren täglichen Kurs durchlaufen hat. Dann verließ ich den edelsten der Berge und eilte ins nördliche Land, sah Himavat (Himalaya), den steilen Meru und stand am nördlichen Gestade. Doch als ich durch Balis Macht bedrückt auch in jener Wildnis keine Ruhe finden konnte, kam der weise und tapfere Hanuman und gab seinen klugen Ratschlag: 'Ich erzählte dir, wie Matanga deinen Tyrannen verfluchte. Daß sein Kopf in Teile zerspringen sollte, wenn er es wagen würde, in die Umgebung dieses heiligen Schattens einzudringen. Dort werden wir in Frieden leben und von deines Unterdrückers Groll frei sein.' Wir gingen also zum Berge Rishyamuka und verbrachten unsere Tage sicher vor Üblem, da mit dem Fluch auf seinem Haupte der grausame Bali es nicht wagte, dorthin zu gehen."


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(1) Udayagiri oder der Berg, an dem die Sonne aufgeht