Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 7 - Rama wird beruhigt

So sprach er zum Vanar Anführer, von sehnsuchtsvoller Liebe und Kummer bedrückt. Und jener erhob seine bittenden Hände und sprach mit Schluchzern, die seine Rede unterbrachen: "Oh Raghus Sohn, ich kann dir nicht sagen, wo dieser grausame Unhold leben mag, kann nicht seine Kraft und Macht erklären, noch den Urheber seiner verfluchten Rasse feststellen. Vertraue dennoch auf das Versprechen, das ich gab, und laß deine Brust nicht länger schmerzen. Ich werde mich schwer plagen und nicht vergebens, damit du dir deine Gefährtin wiedergewinnen magst. Ich werde mich mit aller Kraft und Geschicklichkeit mühen, damit neue Freude dein Herz erfülle. Die Tapferkeit meines Herzens wird sich zeigen und Ravana und seine Legionen schlagen. Erwache, erwache, sei nicht länger entmannt! Rufe deine einstige Stärke zurück. Es ziemt sich nicht für Männer wie dich, ein schwaches Herz zu tragen, welches sich der Verzweiflung ergibt. Auch meine Augen haben viele Sorgen gesehen, und lange klagte ich um meine verlorene Königin. Doch unbesiegt von Verzweiflung habe ich nie die Stärke meines Geistes vergessen. Weit mehr solltest du, Hochbeseelter, deine Leidenschaft und die Tränen beherrschen, wenn ich, ein bescheidener Vanar, nicht um meine Liebe in unaufhörlichem Schmerz weine. Sei fest und geduldig. Vergiß nie die Grenzen, welche die Mutigen im Herzen bei Verlust, Kummer, Kampf und Furcht setzen, selbst wenn die dunkle Todesstunde nahe ist. Auf! Berate dich mit deinem eigenen tapferen Herzen. Die Unbewegten und Weisen verzagen nicht. Aber der, welcher seinem kindischen Herzen gestattet, den schwächenden Teil des Feiglings zu wählen, versinkt, wie ein zerbrochenes Schiff, tief in den Wellen des Elends, die über ihm zusammenschlagen.

Schau, ich lege meine ehrerbietigen Hände aneinander und flehe dich an, von treuer Liebe bewegt. Gib Trauer und Düsterkeit nicht länger nach und rufe alle deine natürliche Stärke wieder wach. Ich denke, daß jene, die ihre Seelen unter die Herrschaft der Sorge stellen, keine Freude auf Erden haben. Ihr Ruhm geht langsam zur Neige. Dir steht es nicht zu, zu trauern und vor Gram zu vergehen. Lediglich mit freundlicher Rede rate ich dir, den weiseren Teil wage ich nicht zu lehren. Folge diesem besseren Pfad, lieber Freund, und laß nicht den Kummer deine Seele besiegen." So besänftige Sugriva mit liebenswürdiger Kunst und süßen Worten das Herz des Klagenden, der mit dem Saum seines Mantels die Tränen aus seinen feuchten Augen wischte.

Sugrivas Worte waren nicht vergebens, und Rama war wieder er selbst. Er schlang seine Arme um den König und sprach: "Was immer ein weiser und treuer Freund zum Besten raten und was auch immer sein lieber Anteil sein sollte - von dir, lieber Freund, ward es getan. Von deinem Rat belehrt, oh mein Herr, fühle ich meine alte Kraft wieder hergestellt. Einen Freund wie dich zu gewinnen, ist schwer und sehr selten in Zeiten von Schmerz und Not. Nun streng deine äußersten Kräfte an, den Aufenthaltsort der Maithili Dame aufzuspüren, und hilf mir in meiner Suche, den schrecklichen Ravana mit dem gottlosen Geist zu finden. Vertraue auch deinerseits deinem loyalen Freund, und sage mir, welche Hilfe mein Arm dir geben kann, um deine Hoffnungen zu beschleunigen, wie ein pflegender Regen die in die Erde gestreuten Körner belebt. Erachte nicht die Worte als unwahr, die von Stolz herzurühren scheinen, oh Vanar König. Niemand hat von diesen Lippen je ein erlogenes Wort gehört und wird es nie hören. Erneut verspreche und verkünde ich es, lieber Freund, und schwöre es bei meiner Wahrhaftigkeit." Da ward Sugrivas Brust froh, und auch alle seine Edelleute gestanden ihre Freude ein, die von der sicheren Hoffnung auf Ramas Beistand kam und vom Versprechen, welches der Prinz gegeben hatte.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter