Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 58 - Das Treffen der Brüder

Nachdem Ramas tödlicher Pfeil den Giganten Maricha in der scheinbaren Hirschgestalt hingestreckt hatte, wandte der Prinz seine Schritte heimwärts. Er eilte voran und wünschte sich sehr, seine Gemahlin wiederzusehen, da ertönte dicht hinter ihm aus dem Dickicht der durchdringende Schrei eines Schakals. Alarmiert hörte er den erschreckenden Laut, der sein Haar sich aufrichten und die Wange erbleichen ließ, und sein ganzes Herz war mit Zweifel erfüllt, als der schrille Schrei in seine Ohren drang: "Weh, der Schrei des Schakals scheint ein schlimmes Unheil anzukündigen. Oh möge die Maithili Dame vor dem Verbrechen eines jeden hungrigen Dämonen bewahrt sein! Wie, wenn Lakshmana zufällig den bitteren Ruf voller Leid und Angst gehört hat, den Maricha aussandte zum Zeitpunkt seines Todes mit der Stimme, die meinen Klang nachahmte? Dann würde der Prinz schnell an meine Seite fliehen und die Dame verlassen, um mir beizustehen. Ich sehe schon die Dämonenbande vor mir, wie sie den Angriff auf meine Liebste geplant hat. Ich, weit von zu Hause weg, und Sita vom scheinbaren Hirsch Maricha angezogen. Er führte mich weit weg durch Bach und Tal, bis er verwundet durch meinen Pfeil fiel. Und als er sank, da ertönte sein Schrei: 'Oh rette mich Lakshmana, oder ich sterbe.' Möge doch alles gut sein mit den beiden, die im großen Wald allein sind ohne jemanden, der ihnen hilft. Denn jeder Dämon ist nun mein Feind wegen des großen Sieges in Janasthan und viele, heute gesehene Omen erfüllen mein Herz mit schwerer Sorge."

Solcherart waren die Gedanken und traurigen Vermutungen von Rama nach dem Schrei des Schakals. Und sein Herz brannte in ihm, als er seine Schritte zur Hütte lenkte. Er dachte über den Hirsch nach, der seine Füße ihm folgen ließ, wohin er auch floh, und traurig von vielen schweren Gedanken suchte er sein Heim in Janasthan auf. Seine Seele war dunkel vor Leid und Sorge, als Scharen von Vögeln und ganze Herden von Hirschen sich von links herum um ihn bewegten und dabei ihre mißtönenden Stimmen erhoben, als sie ihn anstarrten. Die Zeichen, die der Prinz erblickte, erneuerten die Angst in seiner Seele, und dann kam noch Lakshmana angerannt, mit dunkler Stirn, die alles Licht verlassen hatte. Die Prinzen kamen sich näher und immer näher, und der Brüder Herz und Blick waren ganz dieselben. Auf jedem traurigen Gesicht sah man die Zeichen von Elend und Bestürzung. Dann tadelte der von Entsetzen geschüttelte Rama seinen Bruder für den Fehler, da er Sita im wilden Wald fern aller Hilfe gelassen hatte, wo die Dämonen lebten. Der Prinz der Menschen ergriff Lakshmanas linke Hand und sprach zu seinem Bruder mit sanfter Stimme, obwohl der Sinn seiner Worte schneidend und furchtbar war: "Oh Lakshman, du bist sehr zu tadeln. Du hast die Maithili Dame allein gelassen und bist an meine Seite geeilt: oh möge meiner Gemahlin nichts Böses geschehen! Ach weh, ich weiß meine Frau ist tot, und Giganten haben sich bereits an ihren Gliedern gelabt, denn so sonderbar und schrecklich sind alle Zeichen, die mein Herz entsetzen. Oh Lakshman, mögen wir nur heimkehren und meine Liebe in Sicherheit wissen. Mögen wir Janaks Kind lebendig und frei von Vernichtung und Schlechtem vorfinden. Jeder Vogel schreit in warnenden Tönen, obwohl die Sonne immer noch ihre heißen Strahlen zur Erde schickt. Das Klagen der Hirsche und das Gekreisch des Schakals spricht von überwältigendem Elend. Oh mächtiger Bruder, möge sie, meine Prinzessin, außer Gefahr sein! Diese Erscheinung des goldenen Hirsches lockte mich weit weg. Ich folgte ihm nah und immer näher und wollte die Beute fangen. Ich folgte, wohin das Opfer floh. Dann flog mein tödlicher Pfeil, und als die sterbende Kreatur blutete, da erschien der Dämon meinen Blicken. Große Sorge und tiefer Schmerz lasten auf meinem Herzen, welches den kommenden Schlag fürchtet. Und durch mein linkes Auge zuckt der hämmernde Schmerz eines kommenden Leids. Weh Lakshman, alle diese Zeichen erschrecken meine ins Leid sinkende Seele. Ich weiß, meine Liebe ist mir weggenommen oder sogar tot."


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