Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 10 - Ramas Antwort

Der Held hörte die mit treuer Liebe von Sita geäußerten Worte. Und er, der sich niemals von der Tugend entfernte, antwortete Janaks Kind: "In deiner weisen Rede, süßer Liebling, finde ich den wahren Ausdruck deines sanften Geistes, der wohl geübt ist, dem Weg der Krieger zu folgen, du Stolz der alten Janakfamilie. Welch passende Antwort bleibt mir auf deine guten Worte, meine geehrte Dame? Du sagst, der Krieger trägt den Bogen, um Tränen des Elends zu trocknen. Doch diese reinen Weisen, die den Schatten im Dandaka Wald lieben, leiden tiefe Qualen. Sie suchten mich aus eigenem Antrieb und flehten mit demütigen Gebeten um meine Hilfe. Sie ernähren sich von Wurzeln und Früchten, verbringen ihr Leben in den Weiten von waldiger Wildnis, meine ängstliche Liebe, und finden keine Ruhe wegen dieser störenden und bösartigen Unholde. Sie machen das Fleisch von Menschen zu ihrer Kost, töten und essen hilflose Eremiten. Die Einsiedler suchten mich auf, und der Oberste des Brahmanengeschlechts erklärte ihren Kummer. Ich hörte, und von meinen Lippen fielen die Worte, deren du dich so gut erinnerst: 'Den Gefallen, ihr barmherzigen Herren, nehme ich auf mich, überwältigt von der ungeheuren Schande, daß ihr großen und reinen Brahmanen mich anfleht, obwohl eigentlich ihr aufgesucht werden solltet.' Und dann rief ich laut vor der heiligen Menge: 'Was kann ich tun?' Den zitternden Eremiten entrang sich mit lautem und traurigem Schrei: 'Unholde des Waldes, die ihre Gestalt nach Belieben ändern, setzen uns hart zu. In unserer Verzweiflung fliehen wir zu dir. O hilf uns Rama, oder wir sterben. Wenn die geheiligten Riten rechtens getan, auch wenn der wechselnde Mond voll oder neu ist, dann bestürmen uns diese blutgierigen Dämonen mit unwiderstehlicher Kraft. Mit ihrer grausamen Macht quälen sie die Eremiten beim Befolgen ihrer Gelübde. Wir sehen uns nach Hilfe um und erblicken in dir, Prinz, unsere sicherste Zuflucht. Mit unseren asketischen Kräften bewaffnet könnten wir die Wanderer der Nacht wohl töten, aber nur ungern zerstören wir die Verdienste aus vielen mühevollen Jahren. Unsere Bußeriten sind zu schwer geworden durch die vielen Angriffe und Störungen. Und obwohl unsere Heiligen als Nahrung erschlagen werden, halten wir uns noch von dem zerstörerischen Kurs zurück. So bescherten uns die Giganten, die diesen Wald verseuchen, viele peinvolle Tage. Endlich sehen wir Befreiung, du sollst ab jetzt mit Lakshmana unser Beschützer sein.'

Als solcherart die geplagten Einsiedler baten, da versprach ich ihnen meine Hilfe, liebe Dame. Und nun muß ich um der Wahrhaftigkeit willen, die ich so sehr schätze, an meinem Wort festhalten. Meine Liebe, ich mag vielleicht von Lakshmana, dir oder meinem Leben getrennt werden, aber niemals leugne ich mein Versprechen, und niemals werde ich den Eid brechen, den ich den Brahmanen gab. Es gilt ein hoher Zwang, ich muß sie alle beschützen. Jeder leidende Heilige hat in mir ungefragt seinen Helfer gefunden, und zwar durch mehr als ein Versprechen. Ich weiß, daß deine Worte, meine liebe Dame, von deiner süßen Zuneigung herrühren, und ich danke dir für deine sanfte Rede, denn wir lieben jene, die wir belehren. So bist du, oh du mit dem schönen Gesicht. Dies ist deiner edlen Familie würdig. Lieber als an das Leben sind deine Füße an den rechten Pfad gebunden, den sie nie vergessen."

So sprach der hochbeseelte Held zum Kind des Monarchen von Maithili in mildem Tonfall, zu seiner eigenen lieben Ehefrau. Dann führte sie der bogenbewaffnete Held zu den jenseits liegenden heiligen Hainen, die lieblich anzusehen waren.


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