Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 95 - Mandakini

Dann stieg Rama wie der Lotusäugige von der Bergesflanke herab und zeigte seiner Maithili Dame den lieblich strömenden Fluß. Und Ayodhyas Herr sprach zu seiner Braut, der zartesten unter den Damen, Kind des Königs von Videha, und mit einem Gesicht so hell wie die feine Grazie des schönen Mondes: "Schau Liebling, wie lieblich die wunderschöne Mandakini dahingleitet, geschmückt mit Inselchen, freundlichen Blüten, Saras und verspielten Schwänen. Die Bäume, die ihr Ufer säumen, tragen Blüten und Früchte aller Art. Sie ist der Nalini des Königs Kuvera in glänzender Fülle ebenbürtig. Mein Herz füllt sich mit Freude beim Anblick der flachen Böschungen und Furten, an denen sich die Herden der durstigen Hirsche sammeln und die klar fließenden Wellen aufwühlen. Sieh, die heiligen Eremiten in Hirschfellen und Bastmänteln und mit gedrehten Locken von verfilzten Haaren baden hier, und mit erhobenen Armen lobpreisen die verehrten Männer den Gott des Tages. Die Besten der Heiligen, meine großäugige Gemahlin, sind fest in ihren Gelübden.

Die Berge tanzen, während die Bäume ihre stolzen Kronen in der Brise beugen und viele Blüten und Knospen von den über der Flut hängenden Zweigen abschütteln. Da fließen die Wasser wie helle Perlen, runde Inseln verwirbeln den Strom, und vollkommene Heilige aus den mittleren, himmlischen Bereichen strömen zum Wasser. Dort liegen ganze Berge von Blumen, die flüsternde Winde von den Zweigen fegten. Andere ließen stürmischere Winde die Wellen hinabtanzen und davon segeln. Und sieh, wie sich dort ein Vogelpärchen mit fröhlichen Rufen jubelnd erhebt. Horch Liebling, wie sanft die feinen Stimmen von ferne herüberwehen. Auf den Berg Chitrakuta und den lieblichen Fluß zu schauen, und meine Augen auf dich zu richten, liebes Weib, ist viel süßer als mein Stadtleben. Komm, bade mit mir in diesem angenehmen Wasser, dessen tanzende Wellen niemals still halten. Wie die Wesen, die rein und ohne Sünde sind, wie die Heiligkeiten, die hier baden, komm Liebste, laß uns zum Fluß gehen und uns ihm wie liebende Freunde nahen. Tauche in die silbrige Flut mit Lotusblüten und Lilien ein. Laß diesen schönen Berg dir Ayodhya sein, seine Waldbewohner die Bürger, und laß diese fließenden Wasser dir wie die geliebte Sarju erscheinen. Wie gesegnet bin ich, meine Geliebte. Du Zärtliche und Treue bist immer in meiner Nähe, und der pflichtbewußte und treue Lakshmana steht an meiner Seite und achtet meine Worte. Hier bade ich jeden Tag dreimal; Früchte, Honig und Wurzeln reichen als Nahrung; und niemals schweifen meine Gedanken sehnsuchtsvoll in die ferne Heimat oder zur königlichen Macht. Denn der, der diesen zauberhaften Fluß erblickt und die frei wandernden Herden von Rehen und Hirschen, der die Affen, Elefanten und Tiger trinken sieht, wie kann von ihm nicht alle Sorge entfliehen?"

So sprach der Stolz der Kinder Dasarathas gewandt zu seiner Braut und wanderte glücklich an ihrer Seite am hochaufragenden und azurblauen Chitrakuta umher.


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