Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 68 - Die Boten

Vasishta hörte ihre Rede an und antwortete der Menge an Freunden, Brahmanen, Beratern und allen, die in der Palasthalle versammelt waren: "Ihr wißt, daß Bharata immer noch sorgenlos in Rajagriha lebt, wo der Vater seiner Mutter regiert. Shatrughna weilt an seiner Seite. Laßt dringende Boten auf schnellsten Pferden davoneilen, um die heldenhaften Jünglinge hierherzubringen. Warum die Zeit in dumpfem Zögern verschwenden?"

Schnell kam von allen Seiten die glückliche Antwort: "Vasishta, schick die Boten los!" Er hörte und sprach erneut vor der Menge: "Nandan, Asok und Siddhart - merkt auf. Und auch ihr, Jayanta und Vijay, leiht mir euer Ohr. Kümmert ihr euch um das, was zu tun ist. Ich spreche diese Worte zu euch allen. Reitet auf Rossen der schnellsten Zucht zur Stadt Rajagriha. Dann befreit eure Brust von Sorge und sprecht in meinem Auftrag zu Bharata: 'Die Priester des Palastes und alle Ebenbürtigen senden dir Grüße und wünschen Gesundheit. Komm schnell zu deines Vaters Haus zurück, du darfst nicht länger abwesend sein.'

Doch sprecht kein Wort über Ramas Flucht, und sagt dem Prinzen nicht, daß sein Vater tot ist. Auch laßt nichts über das Schicksal, welches das Geschlecht der Raghus ruiniert, den königlichen Jünglingen gegenüber verlauten. Geht schnell und tragt feinste seidene Kleidung und Juwelen und viele kostbare Sachen als Geschenk für Bharata und den König bei euch."

Mit großen Mengen an Nahrung versehen eilten die Boten nach Hause und bereiteten Pferde der schnellsten Rasse vor, um ihren Weg zum Lande Kekaya zu nehmen. Alle Vorkehrungen wurden mit Sorgfalt getroffen und alles Nötige wohl arrangiert. Dann machten sie sich schnell auf den Weg, wie es ihnen Vasishta geboten hatte. Sie ritten nordwärts von Pralamba, dann westlich von Apartala und überquerten die strömende Malini, die sanft die Straße teilte. Sie ließen Gangas heilige Fluten hinter sich, wo Hastinapura gelegen ist, und wandten sich westwärts von Panchala, um dann durch Kurujangal zu reisen. Unermüdlich ritten die Boten, wie es ihnen die Dringlichkeit der Aufgabe gebot. Nur einen schnellen Blick warfen sie auf jeden klaren Strom oder süßen Teich mit Blumen und Knospen. Ohne Müdigkeit eilten sie vorbei an der schnell fließenden Saradana, deren himmlische und liebliche Wasser und Ufer mit frohen Vögeln angefüllt waren. Dort wuchs ein göttlicher Baum, der den Betenden Wünsche erfüllt. Zu seinen Schatten beugten sie sich demütig und eilten dann weiter zu Kulingas Stadt. Sie passierten den Wald der Kämpfer, kamen als nächstes nach Abhikala und durchquerten das heilige Ikshumati, den angestammten Sitz ihrer alten Könige. Sie sahen gelehrte Brahmanen aus ihren hohlen Händen trinken und ritten durch Bahika, um endlich den Berg Sudaman zu erreichen. Sie wandten sich, Vishnus Fußabdruck zu schauen, erblickten Vipasa und Salmali und trafen auf viele Seen und Teiche und Bäche. Auch Löwen sahen sie, und Tiger kamen ihnen nah, Elefanten und Herden von Hirschen. Doch immer weiter, von Gehorsam getragen, folgten sie der breiten Straße. Und als ihre schnelle und lange Reise die Pferde, obwohl stark und flink, ermüdet hatte, kamen sie des Nachts in Girivajas schöner Stadt an und ließen sich dort nieder.

Um das Recht der Linie und die königliche Familie zu beschützen, und um ihrem Herrn zu gefallen, ritten die Boten hart und kamen bei Nacht in dieser lieblichen Stadt an.


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