Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 49 - Die Überquerung der Flüsse

Nun war Rama viele Meilen weit gefahren, und als er seinen Kurs weiter verfolgte, hatte der Morgen die Schatten der Nacht vertrieben. Er besorgte die Riten der heiligen Dämmerung und betrachtete das Land um sich her. Er schaute auf Dörfer und Wäldchen in blühender Pracht und auf Felder, welche die Sorgfalt der Bauern zeigten, während er weiter eilte und die Pferde so schnell wie Pfeile davonflogen. Überall aus den Behausungen erreichten die Worte der Dörfler seine Ohren: "Schande über unseren Herrn, den König, da seine Seele sich der Kontrolle der Leidenschaft ergab! Schande über die niederträchtige Kaikeyi, diese arglistige und sündhafte Dame, die sich eifrig grausamen Taten verschrieb und nicht nach Recht und Tugend strebt. Mit ihrem bösen Herzen hat sie einen so guten Prinzen mit liebevollem Herzen und gut kontrollierten Sinnen in die Verbannung geschickt, damit er im Walde lebe. Weh, grausamer König. Sein Herz ist wohl aus Eisen, daß er keine Liebe für seinen eigenen Sohn spüren kann. Denn mit dem sündenlosen Rama verläßt der Liebling unserer Herzen das Land."

Solche Worte hörte er die Bauern sprechen, die in den Dörfern am Wege wohnten. Und als rechtmäßiger Herr dieses Reiches setzte er seinen Weg durch Kosala fort. Dann überwand er den vielversprechenden Strom des Vesaruti Flusses und reiste weiter zu dem Ort, der einst vom heiligen Agastya bewohnt worden war. Nach vielen weiteren Stunden überquerten sie den an Herden reichen Fluß Gomati, dessen trügerische Flut der See entgegen rollt, bis sie jene erreicht. Von den raschen Pferden gezogen erreichten sie dessen jenseitiges Ufer. Und der Syandika, der von Schwänen geliebte Strom, empfing sie mit dem Ruf der Pfauen. Weiter ging die Reise, und Rama zeigte seiner Videha Braut das dichtbevölkerte Land, welches der alte Manu einst dem König Ikshvaku übergeben hatte.

Der glorreiche Prinz, der Herr der Menschen, schaute auf seinen Wagenlenker, erhob seine Stimme so laut und klar wie ein wilder Schwan und sprach folgende Worte zu ihm: "Wann werde ich mit heimkehrenden Schritten Vater und Mutter wiedersehen? Wann werde ich wieder zur Jagd gehen in den blühenden Wäldern an Sarjus Ufer? Wie sehne ich mich nach der Jagd am Sarju Flusse. Denn königliche Weise sehen in diesem unvergleichlichen Spiel der Monarchen keine Sünde."

Und weiter ging's, ohne Pause und ohne Halt, Ikshvakus Sohn folgte seinem Pfad. Oft unterbrach seine liebliche Stimme das Schweigen und über viele Dinge sprach er.


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