Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 59 - Die Söhne des Vasishta

Und Kusiks Sohn, von Mitleid gerührt, sprach sanft zum verwandelten König: 'Heil und Ehre der Ikshvaku- Linie! Ich weiß, wie hell deine Tugenden scheinen. Verbanne deine Angst, oh edelster König, denn ich selbst werde Erleichterung bringen. Die heiligsten Weisen werde ich einladen, um deinen geplanten Ritus zu zelebrieren. Dein Schwur, oh König, soll erfolgreich erfüllt und du von deinen Sorgen befreit werden. In dem Körper, den du jetzt hast, verwandelt durch den Fluch der Hundert, ja, in diesem Körper sollst du dahin aufsteigen, wo du gerne sein willst. Oh Herr der Menschen, ich glaube, du hast den Himmel bereits jetzt in deiner Hand, denn du hast weise daran getan, zu Kusiks Sohn Zuflucht zu nehmen.'

So sprach er, und rief seine Söhne, die Heiligsten unter den Menschen, und bat die klugen Eremiten alles Nötige für das Opfer vorzubereiten. Seine Schüler rief er als nächstes herbei und hielt ihnen folgende Rede: 'Geht, und bittet Vasishtas Söhne hierher und versammelt alle Heiligen. Und was der einzelne oder alle euch erwidern werden, wenn ihr sie zu diesem hohen Auftrag ruft, das berichtet mir sorgfältig, laßt kein Wort weg und verdreht nichts.'

Die Schüler hörten und gehorchten sofort. Sie, die vedenlesenden Weisen, machten sich in alle Richtungen auf den Weg. Als die Boten zurück zum Heiligen kamen, dessen Ruhm wie eine brennende Flamme leuchtete, berichteten sie ihm mit wahrheitsgetreuen Worten die Antwort, die ihnen jeder gegeben hatte: 'Deinem Worte unterwürfig, oh Herr, werden sich die heiligen Männer hier versammeln. Alle zeigten Gehorsam, nur Mahodaya (Vasishta) allein lehnte ab. Doch nun, Oberhaupt aller Eremiten, höre, welche Antwort uns die hundert Söhne des Vasishta gaben und uns mit Furcht erfüllten. Töricht sprachen sie, als ob sie im Zorne glühten: Wie werden die Götter und Heiligen am Opfer des Prinzen teilnehmen, der ein gemeines und ausgestoßenes Geschöpf und dessen Opferpriester von königlicher Geburt ist? Können wir als große Brahmanen seine Nahrung essen und denken, daß wir dabei Glückseligkeit gewinnen, durch Vishvamitra gereinigt? - So antworteten uns Vasishtas Söhne verächtlich, und als sie diese bitteren Worte sprachen, waren ihre Augäpfel rot vor Zorn.'

Ihren Bericht hörte der Erzeinsiedler an, und seine friedlichen Augen trübten sich im Zorn. Große Wut regte sich in seinem Busen und zu den Jungen sprach er: 'Mich, den Untadeligen wagen sie zu tadeln und erkennen den rechtmäßigen Anspruch nicht an, den ich mir durch schwerste Buße errungen habe. Zu Asche sollen die Sünder verbrennen. Gefangen in der Schlinge des Schicksals sollen sie noch heute in das Königreich Yamas (in den Tod) hinabsinken. Siebenhundertmal sollen sie wiedergeboren werden und dabei die Kleider der Toten tragen, als Abschaum des Abschaums, zu niederträchtig, um gehaßt zu werden. Hundefleisch soll ihre Mägen füllen, in abscheulicher Gestalt und als widerlicher Schwächling soll ein jeder eine traurige Existenz führen. Auch Vasishta, der Narr, der gern mein reines Leben beflecken würde, soll, beschmutzt in der Welt mit langer Schande, auf den Status eines Vogelfängers hinabsinken. Dort soll er voller Freude unschuldiges Blut vergießen, und kein Mitgefühl soll seine Brust durchströmen. Durch meinen Zorn verflucht soll er viele Tage für seine Sünde mit einem elenden Leben büßen.'

So sprach der große Vishvamitra, umgeben von Einsiedlern, Heiligen und Priestern, um dann zu verstummen.


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