Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 50 - Janak

Raghus Söhne setzten ihren Weg in nordöstlicher Richtung fort. Unter Führung des Weisen fanden sie bald schon den Opferplatz auf einer Lichtung. Da sprach Rama zum Besten aller Heiligen voller Verehrung: "Der hochbeseelte König hat es an nichts fehlen und mit Edelmut sein Opfer vorbereiten lassen. Wie viele tausend Brahmanen hier versammelt sind! Aus jeder Gegend, von fern und nah, sind sie erschienen und alle wohl gelehrt in den heiligen Traditionen. Wie viele Zelte beschirmen diese Weisen mit vielen hundert Wagen; hier sind sie zu sehen. Großer Brahmane, laß uns einen Platz finden, wo wir ruhen und bleiben können." Der Eremit entsprach dem Wunsch des Rama und ließ sich abseits der Menge an einem sauberen Ort nieder, ein wenig zurückgezogen und dort, wo reichlich Wasser floß.

Da erfuhr Janak, der Beste der Könige, von der Ankunft des Vishvamitra. Mit Satananda als seinem Führer und Priester, dem er am meisten vertraute und der ohne jegliche Tücke und Beschmutzung war, und anderen Priestern in seinem Gefolge nahte sich der König mit vielen Geschenken, um seine Gäste zu begrüßen und ihnen alle Ehren zuteil werden zu lassen. Der Heilige empfing mit freudigem Gemüt jede Ehrerbietung und aufmerksame Freundlichkeit. Dann fragte er den König nach seiner Gesundheit und wie seine Riten gediehen. Auch Janak, mit seinen Priestern an der Seite, fragte alle gemäß ihrem Rang nach dem Befinden auf die höflichste Art und Weise. Dann formulierte der König mit zusammengelegten Händen seine Bitte: "Geruhe, dich hier niederzulassen, verehrter Herr, mit all deinen guten Weisen hohen Ruhmes." Da nahm der Höchste der Brahmanen dem Wunsche des Monarchen nach Platz. Und all die anderen Priester setzten sich ebenfalls nieder, ein jeder seinem Rang gemäß nah oder abseits.

Danach begann der König: "Die Götter haben mein Opfer heute gesegnet und schon mit deinem Anblick die Vorbereitungen honoriert, die ich geleistet habe. Ich bin dankbar und hoch gesegnet, weil du, der Heiligste unter den Heiligen, mit all diesen Eremiten zu meinem Opferfest gekommen bist, oh Brahmane. Zwölf Tage wird das Opfer noch andauern, bis, oh Abkömmling des Kusik, so sagen die gelehrten Priester, die Götter kommen und ihren Anteil einfordern werden." Mit Blicken, die deutliches Entzücken ausdrückten, fragte er Vishvamitra, die weise Zuflucht, mit demütig erhobenen Händen und ernsthafter Miene: "Diese jungen Prinzen, oh Weiser, die sich mit den Kindern des Himmels vergleichen können, Heroen, für ein glückliches Geschick geboren und mit dem Gang eines Elefanten oder Löwen und der Kraft eines Tigers oder Stieres, mit Lotusaugen so groß und rund, bewaffnet mit Köcher, Schwert und Bogen, diese beiden, die wie die Aswins den Kindern der himmlischen Mächte gleichen und freiwillig in unserer Schattenwelt wandeln - Warum sind die beiden nur zu Fuß hierhergekommen? Was suchen sie und woher stammen sie? Wie Sonne und Mond den Himmel verehren, so erstrahlt dieser Ort durch diese Helden. Sie sind so ähnlich in Statur, Haltung und Miene, daß die gleiche schöne Gestalt in jedem der Beiden zu sehen ist."

So sprach der Monarch mit der hohen Seele. Und der Heilige mit dem unergründlichen Herzen erzählte ihm, wie die Söhne Dasarathas ihn auf seinem Weg nach Hause begleiteten, wie sie in der Einsiedelei gelebt und die Schlacht mit den Dämonen bestanden hatten. Wie sie ihre Reise fortsetzten bis zu dem Ort, wo in der Ferne Visalas Türme erschienen waren. Wie sie Ahalya erblickt und von ihrer Befleckung befreiten hatten. Und wie nun Ahalya wieder mit ihrem Gemahl, dem Heiligen, vereint war, und wie sie dann hierherkamen, um die Wahrhaftigkeit des berühmten Bogens zu ergründen.

All dies erzählte Vishvamitra dem königlichen Janak mit der großen Seele. Und als die wundersame Geschichte geendet war, schwieg der glorreiche Einsiedler.


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