Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 38 - Geburt des Kartikeya

"Wegen des in Askese versunkenen Gottes erschienen die Götter mit Indra und Agni an ihrer Spitze vor dem Großen Herrn (Brahma) und wollten einen neuen General für sich gewinnen. Oh Rama, die Götter mit Agni als Anführer verbeugten sich vor ihm und sprachen zu dem Beherrscher der sechs Attribute, dem Großen Herrn: 'Oh Gott, dieser Verehrungswürdige, der uns einst als General gegeben wurde, nahm seine Zuflucht zu hohem Asketentum und übt mit Uma Buße. Befiehl du uns nun, was ratsam und im Interesse der Welten ist, denn du bist vertraut mit allen Mitteln. Du bist wahrlich unsere höchste Zuflucht.' Als der Große Vater aller Wesen die Rede der Göttlichen vernommen hatte, beschwichtigte er sie mit sanften Worten und sagte zu ihnen: 'So wie es die Tochter des Berges gesagt hat, werden euch von euren eigenen Ehefrauen keine Söhne geboren werden. Ihr Wort ist unfehlbar an Gewißheit, und es gibt keinen Zweifel daran. Seht hier die himmlische Ganga. Sie wird von Hutasana (dem Feuer) einen Sohn bekommen - den feindebezwingenden General der Himmlischen. Und Ganga, die ältere Tochter des Berges, wird diesen Sohn erblicken, als wäre er von ihrer Schwester Uma geboren. Und auch Uma wird ihn zweifellos mit Achtung betrachten.' Seine Worte vernehmend verbeugten sich die Götter vor dem Großen Herrn und huldigten ihm. Dann, oh Rama, begaben sich die Göttlichen zum Berg Kailash, der von Metallen nur so wimmelt, und beauftragten Agni damit, einen Sohn zu zeugen. 'Führe du die Anstrengung aller zum Erfolg, oh Gott! Oh du von mächtiger Energie, entlade deine Energie in die Ganga, die Tochter des Berges.' Und Agni gab den Göttern sein Versprechen. Er näherte sich der Ganga und sprach: 'Trage du, oh Göttin, einen Embryo, denn dies ist der Wunsch der Götter.' Als sie seine Rede hörte, nahm sie eine göttliche Gestalt an. Als Agni ihrer Größe gewahr wurde, da schrumpfte er rundum zusammen. Doch dann entlud Agni von allen Seiten seine Energie in sie, und alle ihre Ströme wurden damit aufgeladen, oh Nachkomme des Raghu. Doch Ganga sprach zu ihm, der an der Spitze aller Gottheiten stand: 'Oh Gott, ich bin unfähig, diese neue, aus dir entsprungene Energie zu ertragen. Ich brenne in deinem Feuer, und mein Bewußtsein schwindet.' Daraufhin sprach Agni, der Teilhaber an den Opfergaben der Götter, zur Ganga: 'Bringe du deinen Embryo an der Flanke des Himavat zur Welt.' Ganga mit der mächtigen Energie hörte auf Agnis Worte und entließ ihren äußerst strahlenden Embryo in ihre Ströme, oh Sündenloser. Als jener sie verließ, verbreitete er den Glanz von geschmolzenem Gold. Aufgrund seiner glühenden Tugendhaftigkeit wurden die Dinge, nah und fern, in unübertroffen glänzendes Gold und Silber verwandelt. Und jene Dinge, die sehr weit entfernt waren, wurden zu Kupfer und Eisen. Und alle ihre Ausscheidungen verwandelten sich zu Blei. Auf diese Weise vermehrten sich die verschiedenen Metalle auf der Erde. Sobald der Embryo zur Welt kam, wurden die an die Berge angrenzenden Wälder von dieser Energie überzogen und zu Gold. Von diesem Tag an, oh Abkömmling des Raghu, ist Gold mit dem Glanz wie Feuer unter dem Namen Jatarupa bekannt, oh Bester der Männer. Als der Sohn geboren war, beauftragten die Götter und Maruts die Kirtika Sterne, ihn zu säugen. Jene beschlossen, sobald er geboren war, daß er der Sohn von ihnen allen sein solle und gaben ihm der Reihe nach Milch. Da nannten ihn die Himmlischen Kartikeya und sagten: 'Ohne Zweifel wird dieser Sohn in allen drei Welten berühmt werden.' Da badeten ihn die Kirtikas, die jene Worte gehört hatten, ihn, der flammend wie Feuer aus dem Leib der Ganga mit besonderen Zeichen entlassen wurde. Und, oh Kakuthsta, weil Kartikeya aus Gangas Leib hervorgegangen war, nannten die Himmlischen diesen Strahlenden und Starkarmigen auch Skanda (=hervorkommen). Die Brüste der Kirtikas waren mit Milch gefüllt, und Kartikeya nahm sechs Münder an und sog die Milch von ihren Brüsten. Weil er diese Milch getrunken hatte, konnte er an einem Tag die Dämonen Armeen aufgrund seines angeborenen Heldenmutes vernichten, obwohl er noch von zarter Gestalt war. Die Himmlischen mit Agni als ihrem Anführer versammelten sich und besprengten ihn, den mächtig Strahlenden, mit Wasser, um ihn als ihren General einzusetzen. Derjenige, oh Kakuthsta, der auf Erden Kartikeya verehrt, ist gesegnet, erfährt Gerechtigkeit, erreicht ein langes Leben, bekommt Söhne und Enkelsöhne und geht in die Regionen von Skanda ein."


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