Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 18 - Rishyasring reist ab

Monarch Lomapad rief einen Brahmanen zu sich und sprach zu ihm: "Eile zu Vibhandak, des Kasyapa mächtigem Sohn, und bestelle ihm mit allem Respekt, daß sein heiliges, geliebtes Kind von edlem und unvergleichlichem Geiste zurückgekehrt ist und nun hier lebt. Geh und verneige dich an meiner statt vor dem Einsiedler, auf daß er mir, um seines lieben Sohnes willen, weiterhin das Wohlwollen zeigen möge, daß ich einst bei ihm gewann." Zu Rishyasrings Vater eilte der Brahmane, verneigte sich tief vor dem Eremiten, zeigte Folgsamkeit und Ehrfurcht und suchte mit bescheidenen Worten, die Gunst des hohen Mannes zu gewinnen, indem er die Botschaft seines Herrn verkündete: "Der hochbeseelte Vater seiner Braut hatte deinen Sohn gebeten, sein Opfer zu begleiten. Die Riten sind vorüber, das Pferd ist geopfert, und dein edles Kind ist zurückgekehrt." Kaum hatte der Heilige die Worte vernommen, da erhob sich in seinem Geiste der Wunsch, die Stadt des Königs aufzusuchen und seinen Sohn zu seiner Hütte im Wald zurückzuholen. Mit jungen Schülern an seiner Seite machte er sich auf den Weg, während die Bauern vor ihre Dörfer liefen, um dem heiligen Mann ihre Verehrung zu erweisen. Mit ein wenig Nahrung als Gabe kamen die Dörfler herbei und fragten, indem sie demütig ihre Köpfe neigten: "Was können wir für dich tun?" Da antwortete der Erste und Beste der Brahmanen der versammelten Menge: "Sagt mir, denn ich möchte es gerne wissen, warum ihr mich so ehrt?" Sie antworteten: "Unser Herrscher ist mit dir vereint. Wir erfüllen unseres Herrn Order, oh Brahmane, laß deinen Geist bitte ruhen." Mit Freude hörte der heilige Eremit diese angenehmen und entzückenden Worte und schüttete seine Segnungen aus über den König und die Minister und die Stadt. Froh über die Worte des hohen Heiligen eilten einige Diener voraus, um diese dem König zu vermelden und ihm die Botschaft voller Jubel mitzuteilen, die sein Herz erfreuen würde. Sobald der König die erfreuliche Geschichte vernommen hatte, eilte er mit dem Gastgeschenk in der Hand dem Einsiedler entgegen, verbeugte sich und flehte ihn an: "Am heutigen Tage, an dem ich dich erblicke, habe ich das Geschenk gewonnen, daß ich mein Leben nicht vergeblich gelebt habe. Ich bitte dich, sei nicht böse mit mir, weil ich deinen Sohn fortgelockt habe."

Der Beste der Brahmanen gab ihm Antwort: "Fürchte dich nicht, du großer Meister aller Könige. Deine Tugenden haben es nicht verfehlt, mein Wohlwollen zu gewinnen, du Sündenfreier." Da wurde der Heilige an die Spitze des Zuges gebeten, der König kam als nächster in freudiger Eile und gemeinsam betraten sie des Königs Wohnsitz unter dem Jubel des Volkes. Um den Heiligen zu ehren, erhoben die Menschen ihre Hände zum bittenden Gruß und verneigten sich demütig. Dann kam vom Palast hergeschritten die schöngekleidete Santa mit vielen Damen im Gefolge. Sie trat zum mächtigen Heiligen und erbot ihren Gruß: "Sieh, du Quelle aller Verehrung, die Braut deines Sohnes."

Vibhandak, der jede Tugend kannte, umarmte seine Schwiegertochter und drückte mit väterlichem Entzücken die Dame an seine bewegte Brust. Sich von des Heiligen Umarmung lösend, verbeugte sie sich tief vor ihm und mit zusammengefalteten Händen stellte sie sich an seine Seite. Und er nahm für seinen Sohn die Riten vor, die ihn, wie es die Schriften verlangen, von der Befleckung befreien(1). Und geehrt von diesem weisen und guten Mann, kehrte Rishyasring mit ihm in die Wälder zurück.


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(1) als Brahmane hatte er eine Kshatriya- Tochter geheiratet