Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 7 - Die Minister

Dasaratha hatte zwei heilige Weise an seiner Seite als Minister und Priester. Das waren Vasishta, ein wahrheitsgetreuer Berater, und Vamadeva, der Schriftgelehrte. Des weiteren standen ihm acht Herren zur Verfügung, alle mit großem Geschick im Beraten, weise und gütig. Dies waren Jayanta, Vijay und Dhrishti, unerschrocken im Kampf, welche die kriegerischen Affären kontrollierten. Dann Siddhárth und Arthasádhak, die sich ehrlich um Kosten und Staatseinnahmen kümmerten. Dharmapál und dem weisen Asok unterstanden Recht und Gesetz. Mit ihnen bekleidete der Weise Sumantra, der außerordentlich geschickt im Wagenlenken war, diese hohen Posten.

Sie alle waren zutiefst gebildet, beherrschten ihre Leidenschaften und Sinne und hatten ein bescheidenes Auftreten. Ihre edle Abkunft zeigte sich in ihrem Können, jeden Plan, jede Geste und jeden Blick ihres Nachbarn mit guten Absichten zu lesen. Wie die Vasus um ihren König (Indra) saßen, so umringten sie den ihrigen beratend, immer tätig und wohlwollend. Niemals verfielen sie in den hochmütigen Stolz des hohen Standes und neideten anderen ihre Gaben. In schöne und passende Kleidung gehüllt unterbreiteten sie nie einen unsicheren Plan. Mit ihrem hohen Wissen in Wirtschaft, Anstand und Recht gewannen sie die Liebe und das Vertrauen des Volkes. Und so mehrten sie ohne jegliche Tyrannei den reichen Schatz ihres Herrn. In lieber Freundschaft untereinander verbunden sprachen sie nur freundliche Gedanken mit sanften Worten aus. Gleich blickten ihre Augen auf jede Kaste, auf die niederen wie auf die hohen. Und ihrem König ernsthaft zugetan, suchten sie, seine Gedanken zu erkennen bevor seine Zunge sie aussprach. Sie wußten bei jeder Gelegenheit mit ihren Ratschlägen den rechten Augenblick abzupassen, um sie bekanntzugeben oder zu schweigen.

Ob im fernen Land oder im eigenen Staat - was immer geschah war ihnen bekannt. Durch geheime Spione wußten sie rechtzeitig Bescheid, was die Menschen taten oder planten. In den Grundlagen von Krieg und Frieden bewandert sahen sie das Reich ihres Monarchen wachsen. Mit wachsamen Augen beobachteten sie das Wohl ihres Herrn und ließen nie eine Gelegenheit aus, während Natur ihre Hilfe bot, um ihre Arbeit mit unkäuflichem Erfolg zu segnen. Niemals befleckten sie aus Zorn, Lust oder für Gewinn ihre Lippen mit Falschheit. Der Barmherzigkeit zugeneigt konnten sie einem jeden Mann seine Schwäche oder Stärke ansehen. In gerechter Weise richteten sie Niedere wie Hochgestellte und taten niemals einem unschuldigen Feind etwas Böses an. Aber wenn ein Fehltritt bewiesen ward, dann würde keiner von ihnen zögern, sogar den eigenen lieben Sohn zu bestrafen. Doch nirgends im Bunde der Staaten fand man einen Dieb oder unreinen Menschen, niemand führte ein loses Leben oder hatte einen üblen Ruf, und niemanden verlangte es nach eines anderen Dame.

Zufrieden mit ihrem Anteil verbrachte jede Kaste ihre stetigen Tage in glückseliger Ruhe. Stadt und Land erfreuten sich eines tiefen Friedens, während alle den ihnen angemessenen Aufgaben nachgingen. Mit diesen weisen Herren um seinen Thron regierte der König gerecht und gewann die Herzen und die Liebe der Menschen. Durch vertrauenswürdige Spione informiert, wußte er um jedes noch so weit entfernte Reich, so wie die Sonne mit ihren Strahlen jeden Winkel der Erde besucht. Niemals würde er einen mächtigeren Feind mit überlegenen Truppen angreifen oder auf einen ebenbürtigen Angriff ein kriegerisches Täuschungsmanöver riskieren. Die Herren im Rate trugen ihren Anteil mit konzentriertem Geist und treuem Herzen, mit Geschick und Wissen, Sinn und Takt, gut im Beraten und mutig im Handeln.

So gewann der König hohen und endlosen Ruhm mit diesen Ministern an seiner Seite, so wie die machtvoll sich erhebende Sonne an Herrlichkeit durch ihre Strahlen gewinnt.


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